Das Laubhüttenfest feiern – was gehört alles dazu?
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Das Laubhüttenfest feiern – was gehört alles dazu?

Ein orthodoxer Jude untersucht einen Etrog auf einwandfreien Wuchs. (© GPO)

Ein orthodoxer Jude untersucht einen Etrog auf einwandfreien Wuchs. (© GPO)

JERUSALEM/HANNOVER (im) – Das Laubhüttenfest ist ein Freudenfest, denn im 5. Buch Mose steht geschrieben: „… du sollst voll Freude sein“ – das fünf Tage nach dem Versöhnungstag Jom Kippur begangen wird. Sieben Tage lang feiern religiöse Juden weltweit in der Sukka, der Laubhütte. Der Überlieferung nach soll während dieses Zeitraums ein Vorrat an belebender Freude für das kommende Jahr angehäuft werden. Dazu wird vom 16. abends bis zum 23. Oktober nachmittags jede Mahlzeit in der Sukka eingenommen, die mit allerlei Früchten und richtig bunt geschmückt ist.

Es gibt zwei Mizwot – von Gott befohlenes Gebot oder eine entsprechende Vorschrift – zu diesem Festtag. Einmal die bereits erwähnte Sukka, zum anderen die „Arba Minim“, die Vier Arten. Das ist ein Strauß mit einem Lulav (Palmenzweig), der Hadassim (Myrte), dem Arawot (Weidenzweig) und einem Etrog (seltene Zitrusfrucht). Alles wird eng zusammen in den Händen gehalten und darüber ein Segen gesprochen, währenddessen dieser Strauß in alle vier Himmelsrichtungen geschüttelt wird, als Symbol der Allgegenwart G-ttes. In erster Linie bezeugt es die Einheit des jüdischen Volkes.

Der Kauf all dieser Arten ist von besonderer Sorgfalt begleitet. Besonders der Etrog wird scharf unter die Lupe genommen, denn jeder Mangel könnte das Gebet negativ beeinflussen. So kommt es auch, dass auf Märkten Früchte separat in einer schützenden Verpackungen angeboten werden, zu stattlichen Preisen. Geschmack und Geruch sind angenehm, die Frucht heutzutage recht selten. Diese Zitrusfrucht steht für alle, die gelehrig die Tora studiert und die Mizwot erfüllt haben.

Der Palmzweig ist geruchlos, trägt aber wohlschmeckende Früchte und steht für Toragelehrte, die sich nicht durch gute Taten auszeichnen. Die wohlriechende Myrte symbolisiert den Gegensatz, Menschen, die Gutes tun, aber keine Gelehrte sind. Fehlen noch diejenigen, die keine Gelehrte sind und sich nicht durch gute Taten auszeichnen, für sie stehen die Weidenzweige.

Da auch das jüdische Volk aus all dieser Art von Menschen besteht – und nicht nur aus Gelehrten und Guten – sie aber trotzdem ein Volk sind und zusammen gehören, ist auch die „Arba Minim“ nur mit allen vier Bestandteilen vollständig.

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