Abraham Hostel – das beliebteste in Jerusalem
Hilfsbereit und freundlich wird der Gast im Abraham Hotel Jerusalem empfangen und verabschiedet. (© Matthias Hinrichsen)
JERUSALEM (im) – Es liegt mitten in der Jerusalemer Neustadt direkt an der Jaffa Street, einer der Hauptstraßen in der größten Stadt Israels. In den Internet-Buchungsportalen sahnt das Abraham Hostel regelmäßig Bestnoten von seinen Gästen ab, Grund genug, das Hostel für zwei Nächte zu testen. Die Online-Reservierung funktioniert problemlos, beim Check-In reicht der Reisepass, denn der Name ist bereits erfasst. Zuerst fällt die Freundlichkeit und Entspanntheit des Personals auf, das ist sehr wohltuend in der hektischen Umgebung außerhalb.
Zuerst ist es schwierig, den Eingang zu finden. Auf booking.com sind Fotos vom Gebäude zu sehen, die zwar auch Teile des Hostels zeigen, doch der Eingang liegt versteckt zwischen vielen anderen Eingängen und nur mit einem kleinen Schild gekennzeichnet an einer verkehrsreichen Straße, der HaNevi’im, hinter einer Bushaltestelle. Hat man endlich den Eingang gefunden, versperrt eine Glastür den Zutritt: Erst den Klingelknopf links neben der Tür drücken, dann ertönt der Summer und der Zugang ist möglich. Leicht zu finden ist der Rezeptions-Tresen zum einchecken, die jungen Leute dahinter sind überwiegend sehr freundlich und gehen auf Fragen ein. Schnell sind die Formalitäten erledigt, ein Schlüssel wird zusammen mit Spannbettlaken, Bezügen und Handtüchern ausgehändigt. Davor gibt es noch eine kurze Einführung über alles Wichtige im Hostel, wie beispielsweise Frückstückszeiten, kostenlose Veranstaltungen im Hostel und auschecken.
Mehrbettzimmer im Abraham Hostel in Jerusalem. Wenn die Betten belegt sind, sieht es „etwas“ anders aus. (© Abraham Hostel)
Das 4-Bett-Zimmer der 100er-Reihe ist ein wenig eng und liegt direkt an der Hauptverkehrsstraße, an der Rezeption gibt es gegen den Autolärm kostenlos Ohrenstöpsel bester Sorte. Während sich der Verkehr in der Nacht beruhigt – ich liege in einem reinen Männerzimmer in einem unteren Bett – fängt der Gast über mir an so laut an zu schnarchen, dass selbst die bei der israelischen Armee eingesetzten Ohrenstöpsel die hohe Dezibelzahl nicht mehr in der Lage sind, aufzufangen. Mehr als zehn Mal wache ich aufgrund stark überhöhter Lautstärke auf.
Leicht gerädert frage ich am nächsten Morgen nach einem anderen Zimmer. Freundlich begibt sich ein anderer Mitarbeiter mit dem Aufdruck „Staff“ auf dem Rücken seines T-Shirts auf die Suche nach einem solchen auf seinem 21-Zoll-Bildschirm. Das Hostel ist so gut wie ausgebucht, unzählige Gäste kommen und gehen aber auch jeden Tag, sodass die Chancen gut stehen, ein anderes Bett zu bekommen. Das Zimmer wechseln bedeutet auschecken und am Abend erneut einchecken. Das Gepäck kann tagsüber im Lagerraum untergebracht werden.
Das Wieder-Einchecken geht problemlos vonstatten, zwei Betten im Zimmer eines anderen Trakts sind noch frei. Zimmer 319 ist es diesmal, ein betagter Fahrstuhl führt nach oben. Das Zimmer ist erheblich größer, statt des zweiten Doppelstockbetts sind zwei Einzelbetten aufgestellt. Kühlschrank, kleine Dusche und Mini-WC, dazu ein Blick in den Hinterhof abseits jeglichen Lärms, so lässt es sich gut übernachten. Die Tür öffnet sich, eine Frau tritt zu meiner Verwunderung ein, sie ist auf dem gleichen Zimmer. Dass es ein Mixed-Zimmer ist, wurde mir nicht mitgeteilt. Aber kein Grund zur Panik, weder für Weiblein, noch für Männlein – es geht gesittet zu.
Am Abend ist der riesige Aufenthaltsraum Treffpunkt zahlreicher junger Gäste. Am Abend zuvor gab es Live-Musik, heute steht ein Spieleabend auf dem Programm. Am Tresen gibt es Getränke zu moderaten Preisen, für viele scheint es ein gemütlicher Abend und Aufenthalt zu sein. Im Abraham Hostel kann man sich durchaus wohl fühlen, zuerst sticht die Sauberkeit hervor, der relativ gute Zustand der Einrichtung folgt, an den Wänden sind keine übermäßigen Spuren zu erkennen, zudem ist alles sehr gut durchorganisiert. Für junge Leute und Rucksacktouristen ist das Hostel eine der besten Adressen in Jerusalem, für Paare stehen mit Hotels sicher bessere Alternativen zur Verfügung, bei nur einem wenig höheren Preis und weitaus besserem Frühstück, was leider sehr spärlich und unmotiviert ausfällt. Ein weiterer Negativ-Punkt: die nicht funktionierenden Klimageräte in Mehrbettzimmern. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad Celsius sind die Nächte nicht wirklich erholsam, weil sich die warme Luft in den Zimmern staut.
Abraham Hostel Jerusalem
HaNevi’im 67, Jerusalem
Anreise ab 14.00 Uhr, Abreise bis 11.00 Uhr
Ausstattung: Bar, 24-Stunden-Rezeption, Nichtraucherzimmer, Familienzimmer, Männerzimmer, Frauenzimmer, Mixed Zimmer, teilweise (!) Aufzug, kostenloser Safe, Gepäckaufbewahrung, Klimaanlage (nur in Ein- und Zweibettzimmern!)
>>> Website Abraham Hostel
