3.200 Jahre alte Festung entdeckt

Kaaniter-Bauwerk aus der Zeit der Richter bei Kiryat Gat

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3.200 Jahre alte Festung entdeckt

Die ehemalige kanaanitische Festung beim Kibbuz Galon.

Die ehemalige kanaanitische Festung beim Kibbuz Galon. (© Emil Elgam/IAA)

Kiryat Gat (im) – In der Nähe der israelischen Stadt Kiryat Gat entdeckten Forscher eine kanaanitische Festung aus der Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr., die zur Zeit der biblischen Richter entstand. Nach Aussagen der Archäologen Saar Ganor und Itamar Weisbain von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) bietet die entdeckte Festung einen Einblick in die geopolitische Realität, die im Buch der Richter beschrieben ist. Während dieser Zeit wurde das Land Kanaan von den Ägyptern regiert. Im 12. Jahrhundert aber erschienen zwei andere Hauptakteure in der Region: die Israeliten und die Philister. Damit begannen eine Vielzahl blutiger territorialer Kämpfe in dieser Gegend.

Detaillierte Ansicht der 3.200 Jahre alten Festung in der Nähe des Kibbutz Gal-On. (© Emil Aladjem/IAA)

Detaillierte Ansicht der 3.200 Jahre alten Festung in der Nähe des Kibbutz Gal-On. (© Emil Aladjem/IAA)

Die Festung in der Nähe des Kibbuz Galon misst 18 Meter im Quadrat und an den vier Ecken befinden sich Türme. Am Eingang des Gebäudes ist eine riesige Eingangsschwelle erhalten, die aus einem einzigen Stein gehauen wurde und mehr als drei Tonnen schwer ist. In der Mitte der Festung befand sich ein mit Steinplatten gepflasterter Innenhof, in dem Säulen errichtet worden sind. Die einzelnen Räume waren auf beiden Seiten des Hofes angeordnet. Dort wurden Hunderte von Keramikgefäßen freigelegt, von denen einige intakt waren. Darunter waren Gefäße wie eine Schüssel und eine Tasse, die wahrscheinlich für Gottesdienste benutzt wurden, sowie eine weitere große Anzahl von Schalen, die den ägyptischen Schalen aus dieser Zeit sehr ähneln.

Das israelitische Volk (Bnei Yisrael) siedelte in diesem Gebiet, während die Philister sich als aufstrebende Macht in der südlichen Küstenebene etablierten und die Städte Ashdod, Ashkelon, Ekron und Gat gründeten. Die expansiven Pläne der Philister führten zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Ägyptern und Kanaanitern, so die Forscher weiter. Die Festung Gal-On soll zur Abwehr der Philister gedient haben. Zumindest Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr. verließen die Ägypter offensichtlich Kanaan und zerstörten die unbefestigten kanaanitischen Städte.

Die Überreste der Festung wurde mit Hilfe von Schülern der multidisziplinären Schule in Beer Sheva, Schülern der vormilitärischen Vorbereitungsschule Nachshon und vielen Freiwilligen freigelegt. Damit möchte die IAA der breiten Öffentlichkeit und insbesondere der jüngeren Generation die Archäologie näherbringen. Talila Livshitz, Direktorin der Gemeinde- und Forstbehörde in der südlichen Region des Jewish National Fund sagt, dass die Festung einen faszinierenden Einblick in die Geschichte einer relativ unbekannten Periode Israels ermögliche. Der Ort ist auch für die Öffentlichkeit freigegeben, damit Besucher das archäologische Erlebnis in den JNF-Wäldern hautnah erleben können. Der Ort ist ausgeschildert und Parkplätze sind vorhanden.

Besucherinformationen

Kaaniter-Festung

Kibbuz Galon (Gal-On)
an der Straße 353
>>> Eröffnung der Festung

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