„Israel – Raues Heiliges Land“ (26.12./ZDF)
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„Israel – Raues Heiliges Land“ (26.12./ZDF)

Überlebenskünstler in der Wüste Negev: Syrische Steinböcke haben sich perfekt an felsige Wüstenregionen angepasst. Sie suchen Zuflucht vor Feinden an den steilen Hängen des Ramonkraters, eines gigantischen Erosionskraters. Die Männchen liefern sich zur Paarungszeit erbitterte Kämpfe, die für den Verlierer nicht selten tödlich enden. (Foto: ZDF und Oliver Roetz)

Überlebenskünstler in der Wüste Negev: Syrische Steinböcke haben sich perfekt an felsige Wüstenregionen angepasst. Sie suchen Zuflucht vor Feinden an den steilen Hängen des Ramonkraters, eines gigantischen Erosionskraters. (Foto: ZDF und Oliver Roetz)

26.12.2010 / 19.15 Uhr / ZDF – Dirk Steffens ist bekannt für seine wirklichkeitsnahen Dokumentationen, die – gepaart mit einer Portion Spannung – faszinierende Winkel der Erde bis ins Wohnzimmer bringen. In einer neuen Staffel von „Faszination Erde“ gibt er Einblicke in die unvergleichliche Natur und Historie Israels. Dabei geht er zurück bis zum Neandertaler, der erstaunlicherweise auch in der Jordanebene zuhause gewesen sein soll.

Störenfried und Statist: In einer Moderation über die Weihrauchstrasse spielen Kamele die Hauptrolle. - Sie halten sich aber nicht an Regieanweisungen, als eigenwillige Protagonisten sind für den Moderator eine Herausforderung. (Foto: ZDF und Oliver Roetz)

Störenfried und Statist: In einer Moderation über die Weihrauchstrasse spielen Kamele die Hauptrolle. – Sie halten sich aber nicht an Regieanweisungen, als eigenwillige Protagonisten sind für den Moderator eine Herausforderung. (Foto: ZDF und Oliver Roetz)

Der Abenteurer
Dirk Steffens begibt sich auf die Spur der ereignisreichen Geschichte von Mensch und Natur des Heiligen Landes. Er forscht nach dem Wahrheitsgehalt biblischer Erzählungen und taucht ab in das Tote Meer auf der Suche nach Sodom und Gomorrha. Er klettert mit Steinböcken in den steilen Felswänden und fliegt in einem Ultraleichtflugzeug mit den Zugvögeln. In Jerusalem begibt er sich auf die Spuren der Weltreligionen, die nirgends sonst auf der Welt so eng miteinander verbunden sind wie hier. Die Suche nach den Gründen für die Besonderheiten, die das Land zum Heiligen Land werden ließen, sind eine abenteuerliche Reise durch eine in vieler Hinsicht faszinierende Region.

Die Landschaft zwischen Mittelmeer, Rotem Meer und Jordan hat wie keine andere den Lauf der Geschichte über Jahrtausende verändert. Die drei großen monotheistischen Weltregionen haben hier ihren Ursprung. Was macht dieses Land so besonders? Warum geriet gerade hier die Welt immer wieder aus den Fugen? Das Heilige Land ist Schauplatz verheerender Kriege, zerstörerischer Naturkatastrophen und der Entwicklung von Hochkulturen. Es ist Heimat einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt mit überraschenden Anpassungen. Und es birgt Geheimnisse, die bis heute darauf warten, entdeckt zu werden.

Auf den Spuren biblischer Geschichten
Jesus von Nazareth ist hier geboren, und Dirk Steffens begibt sich auf die Suche nach den Spuren biblischer Geschichten. Was weiß man tatsächlich von den Begebenheiten jener Zeit? Wie lassen sich die historischen Ereignisse ergründen? Dirk Steffens entschlüsselt den Code des Sterns von Bethlehem, er begibt sich auf die Fährte der Heiligen Drei Könige und ihrer Gaben. Woher stammten Gold, Weihrauch und Myrrhe? Die Spur führt ihn über die Weihrauchstraße bis in die sagenumwobene Felsenstadt Petra.

Die tiefste Senke der Erde: Das Tote Meer bildet wahrscheinlich den realen Hintergrund vieler biblischer Geschichten. So soll z. B. Sodom und Gomorrha am Rande des Toten Meeres gelegen haben und schießlich auf dem Grund des Meeres vesunken sein. Der Salzsee liegt inmitten des Jordangrabens, der sich von Syrien bis ans Rote Meer erstreckt, eine Region, in der es immer wieder Erdbeben gibt. (Foto: ZDF und Oliver Roetz)

Die tiefste Senke der Erde: Der Salzsee liegt inmitten des Jordangrabens, der sich von Syrien bis ans Rote Meer erstreckt, eine Region, in der es immer wieder Erdbeben gibt. (Foto: ZDF und Oliver Roetz)

Kaum eine Region der Erde vereint auf derart engem Raum so unterschiedliche Landschaften wie Israel. Im Norden erhebt sich das für einige Monate mit Schnee bedeckte Hermon-Gebirge, im Süden erstreckt sich die Wüste Negev. Der Jordan, der Heilige Fluss, ist die Lebensader der gesamten Region. Er mündet im Toten Meer – oder besser: das was von ihm auf seinem Weg durch das Heilige Land übrig ist.

Die Wiege der Menschheit
Dirk Steffens folgt der Schicksalslinie der Menschheit entlang des Jordangrabens, einem Teil des afrikanisch-syrischen Grabenbruches, wo einst gewaltige Kräfte aus dem Erdinneren eine unwirtliche Wüste in ein Land verwandelten, in dem Milch und Honig fließen. Der Gegensatz zwischen den zerstörerischen Mächten des Erdinnern und dem Reichtum der Böden und Landschaften war eine treibende Kraft in der Entwicklung dieses Landes.

Die Wiege der Zivilisation konnte nur hier entstehen, so die Meinung einiger Forscher. Menschen wurden sesshaft und erfanden den Ackerbau. Die unruhige Erde förderte Schätze zu Tage: Im Wüstental Timna entdeckten unsere Vorfahren vermutlich zum ersten Mal, dass sich aus Gestein Metall schmelzen lässt – der Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte der Menschheit.

Schon vor knapp hunderttausend Jahren war das Land Bühne für ein Ereignis der besonderen Art. Der Neandertaler begegnete hier – zwischen Mittelmeer und Jordan – unseren Vorfahren, den modernen Menschen. Doch anders als im Rest der Welt, so vermuten Wissenschaftler, schlugen sie sich hier nicht die Köpfe ein. Neueste Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass Neandertaler und moderner Mensch miteinander Nachkommen zeugten.

(Text/Fotos: ZDF)

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