22. Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen
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22. Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen

 Das jüdische Theater „Bimah

Das jüdische Theater „Bimah“ aus Berlin gastiert mit einer szenischen Lesung der Gedichte des Dichters Heinrich Heine, der Nachfahre sephardischer Juden war. (© Jüdisch-Israelische Kulturtage)

ERFURT (jik) – Am 24. Oktober beginnen die 22. Tage der jüdisch-israelischen Kultur, die ein Projekt des Netzwerkes für jüdisches Leben in einem Kreis aus elf Städten Thüringens sind. Das Schwerpunktthema lautet: „Zwischen Orient und Okzident: Sephardim in der Diaspora“. Gemeint sind die spanischen Juden („Sephardim“ ist von der hebräischen Bezeichnung für Spanien [Sfarád] abgeleitet), die 1492 aus Spanien und wenige Jahre später aus Portugal vertrieben wurden. Sie siedelten sich daraufhin vor allem in den arabischen Ländern, im Osmanischen Reich und in den großen Handelszentren Westeuropas an. Die elf Städte sind: Apolda, Arnstadt, Bad Sulza, Erfurt, Gera, Jena, Meiningen, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Suhl und Weimar.

In den davor liegenden ca. 700 Jahren muslimischer Herrschaft in Al-Andalus und in den christlich beherrschten Gebieten des heutigen Spanien gab es lange Zeitabschnitte des Miteinanders von Christen, Muslimen und Juden. Im verklärten Rückblick muss das mittelalterliche Andalusien den Menschen zeitweise wie ein Paradies vorgekommen sein. Davon wird in mehreren Veranstaltungen erzählt.

Jüdische Kultur ist jedoch aufgrund ihrer unterschiedlichen geographischen und historischen Bezüge sehr vielfältig. Und so spannen auch in diesem Jahr zahlreiche Konzerte, Lesungen, Theater- und Filmaufführungen, Vorträge, Workshops und Stadtführungen einen weiten Bogen zwischen unterschiedlichen Zeiten und kulturell-künstlerischen Entwicklungen.

Sängerin Jalda Rebling und Akkordeonvirtuosin Franka Lampe

Sängerin Jalda Rebling und Akkordeonvirtuosin Franka Lampe „erzählen“ mit Liedern und Legenden die Geschichte des Raw Samson Luria, der im 13. Jahrhundert in Erfurt gelebt hat. (© Jüdisch-Israelische Kulturtage)

Höhepunkte des Programms sind die Abende mit Marianne Sägebrecht, die in Erfurt und Meiningen Gedichte von Hilde Domin liest. Das deutsch-jüdische Theater BIMAH aus Berlin gastiert in Mühlhausen und Jena mit Heinrich Heines „Hebräischen Melodien“ und in Weimar mit dem musikalisch-literarischen Programm „Shabat Shalom – ein Freitagabend in einer jüdischen Familie“. Die Sängerin Jalda Rebling und die Akkordeonvirtuosin Franka Lampe erzählen mit Liedern und Legenden die Geschichte des Raw Samson Luria, der im 13. Jahrhundert in Erfurt gelebt hat.

Besondere Angebote für Familien sind die Gastspiele des jüdischen Puppentheaters „bubales“, die in Erfurt, Nordhausen, Gera und Jena mit ihrem Stück „Die Koscher-Maschine“ mit lustigen Songs und vielen Tieren in die jüdischen Speiseregeln einführen.

Offiziell eröffnet werden die Tage der jüdisch-israelischen Kultur von Christoph Matschie, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur am 28. Oktober in den Rosensälen der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Rahmen eines Vortrages von Gil Yaron, Journalist und Buchautor, u.a. Israel-Korrespondent der Tageszeitung „Die Welt“. Im Anschluss an den Vortrag mit dem Titel „Juden oder Hebräer – die Identität des Staates Israel“ laden Gil Yaron, Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter und der Direktor des Instituts für internationale Beziehungen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Rafael Biermann zu einer Diskussion ein.

Besucherinformationen

Alle Informationen auf www.judische-kulturtage-thueringen.de

Kontakt:

Förderverein Alte & Kleine Synagoge Erfurt e. V.
Caroline Fischer (Projektleiterin)
c./o NETZ – Medien und Gesellschaft e.V.
Bahnhofstraße 27/28, 99084 Erfurt
Telefon: 0361/ 76 48 590, mobil: 0152/ 33 66 79 66, fax: 0361/ 26 57 564
E-Mail: mail@synagogenverein-erfurt.de
Internet: www.synagogenverein-erfurt.de 

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