2.000 Jahre alter, riesiger Steinbruch in Jerusalem entdeckt
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2.000 Jahre alter, riesiger Steinbruch in Jerusalem entdeckt

2.000 Jahre alter Schlüssel, der bei Ausgrabungen in einem Steinbruch in Jerusalem gefunden wurde. (© Clara Amit, mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority)

2.000 Jahre alter Schlüssel, der bei Ausgrabungen in einem Steinbruch in Jerusalem gefunden wurde. (© Clara Amit, mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority)

JERUSALEM (im) – Es heißt, wenn man einmal in Jerusalem gräbt, kommt garantiert etwas aus vergangenen Zeiten hervor. So ist es jetzt wieder geschehen. Bei Bauarbeiten an der Schnellstraße 21 wurde in den letzten Wochen ein riesiger Steinbruch aus der Zeit des Zweiten Tempels freigelegt und jetzt durch die israelische Altertumsbehörde der Öffentlichkeit präsentiert. „Die antiken Steinbrüche bieten mit zurückgelassenen Säulen, Stufen, verschiedene Abbruchebenen sowie großen Grabungskratern einen spektakulären Anblick“, sagt Grabungsleiterin Irina Zilberbod. Gefunden wurden unter anderem ein 2.000 Jahre alter Schlüssel, Spitzhacken und Keile.

2.000 Jahre alter Steinbruch in Jerusalem von oben. (© Skyview Company, mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority)

2.000 Jahre alter Steinbruch in Jerusalem von oben. (© Skyview Company, mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority)

Manche Steine, die dort abgebaut wurden, waren zwei Meter lang und dienten vermutlich dem Bau von prachtvollen, öffentlichen Gebäuden. „Die Spitzhacken wurden verwendet, um Spalte rund um die Steinblöcke zu hauen, die dann mit Keilen auseinander getrieben wurden“, erklärt Zilberbod die Verwendung mancher Werkzeuge. Noch heute werden in deutschen Steinbrüchen diese Methoden angewandt, um beispielsweise Sandstein abzubauen und diesen dann in dünne Platten zu spalten.

Der entdeckte Schlüssel wurde sehr wahrscheinlich für ein Türschloss verwendet, denn er weist Zähne und Krümmungen auf. Er sei vermutlich aus der Tasche eines Steinbrechers gefallen. Insgesamt wurden 1.000 Quadratmeter Fläche freigelegt und dokumentiert.

Neben dem Schlüssel wurden auch viele Keile gefunden, die typisch sind für den Abbau von Steinbrüchen. (© Clara Amit, mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority)

Neben dem Schlüssel wurden auch viele Keile gefunden, die typisch sind für den Abbau von Steinbrüchen. (© Clara Amit, mit freundlicher Genehmigung der Israel Antiquities Authority)

Forschungsergebnisse zeigen, dass die nördlichen Stadtteile des modernen Jerusalems auf ein Fläche von Steinbrüchen aus der Zeit des Zweiten Tempels errichtet wurde. Nach Aussagen der Forscher wurde diese Region gewählt, da dort ein Gestein vorhanden war, das leicht abgebaut werden konnte und und nach dem Abbau eine verwendbare Härte aufwies. Des Weiteren befanden sich die Steinbrüche oberhalb Jerusalems, was einen Transport in das tiefer gelegene Jerusalem erheblich vereinfachte. Auf einer nahe gelegenen Straße seien die großen Quader vermutlich durch Ochsen und hölzernen Walzen bewegt worden, alternativ hölzerne Hebevorrichtungen.

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