1.700 Jahre alter Grenzstein entdeckt

Griechische Inschrift "Kfar Nafah"

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1.700 Jahre alter Grenzstein entdeckt

Bergung des Grenzsteins in Kfar Nafah.

Bergung des Grenzsteins in Kfar Nafah. (© Assaf Peretz/Israelische Altertumsbehörde)

NAFAH (ts) – Bei Bauarbeiten zu einer Wasserleitung auf den Golanhöhen, wurde ein 1.700 Jahre alter Grenzstein mit der Inschrift „Kfar Nafah“ in griechischer Sprache entdeckt. Kfar bedeutet übersetzt Dorf und weist auf eine ehemalige Siedlung an diesem Ort hin. Die Archäologen zeigten sich sehr überrascht, weil bislang nichts vergleichbares auf dem Golan gefunden wurde. Zudem würden Ortsnamen über Jahrhunderte erhalten blieben bei stetiger Besiedlung, was hier nicht der Fall war, so die Forscher. Neben dem Grenzstein wurden mehrere antike Gebäude aus der Mameluk-Zeit freigelegt. „Die Straßenstation wurde an der Hauptstraße erbaut, die Galiläa mit Damaskus verbindet, und diente wahrscheinlich als Zwischenstopp und Rastplatz für Händler und Regierungsbeamte“, sagten Yardenna Alexandre und Dina Avshalom-Gorni von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA).

Der seltene Grenzstein in Kfar Nafah.

Der seltene Grenzstein in Kfar Nafah. (© Assaf Peretz/Israelische Altertumsbehörde)

In der Nähe befindet sich aktuell die „Nafah Army Base“, bis zum Sechs-Tage-Krieg existierte hier ein syrisches Dorf mit dem Namen Nafah. Den Forschern zufolge sind Siedlungen seit der byzantinischen Zeit vor etwa 1500 Jahren bis in die Neuzeit nicht bekannt, abgesehen von einem kurzen Zeitraum während der Mamluk-Zeit (13.-15. Jahrhundert n. Chr.), da keine entsprechende Überreste gefunden wurden. Aus diesem Grund sei die Erhaltung des Namens faszinierend und erstaunlich. Unter der Herrschaft des römischen Kaisers Diokletian (um 300 n. Chr.) seien solche Steine ​​als Grenzen der Dörfer gesetzt, um Steuern zu erheben.

Luftausnahme von Kfar Nafah

Das antike Kfar Nafah aus der Luft. (© Assaf Peretz/Israelische Altertumsbehörde)

Alexandre und Avshalom-Gorni sagten gegenüber der Presse: „Bei der faszinierenden Ausgrabung in Nafah wurde ein öffentliches Gebäude aus der Mamluk-Zeit freigelegt, das als Straßenstation diente. Dies ist das erste öffentliche Verwaltungsgebäude aus der Mamluk-Zeit, das in den Golanhöhen ausgegraben wurde. Die Straßenstation wurde an der Hauptstraße gebaut, die Galiläa mit Damaskus verbindet, und diente wahrscheinlich als Zwischenstopp und Rastplatz für Händler und Regierungsbeamte, die von Safed, der Hauptstadt von Mamluk Galiläa, nach Damaskus reisten. Hier aßen und schliefen sie, organisierten ihre Ausrüstung für die Reise neu und kümmerten sich um die Pferde. Im Innenhof des Gebäudes wurden die Überreste eines Ofens und etwas Eisenschlacke gefunden, was darauf hindeutet, dass hier möglicherweise ein Eisenschmied gearbeitet hat, der die Hufeisen während des Zwischenstopps repariert hat. “

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