14. Internationales Klezmer Festival Fürth im März 2014
Klezmer pur auf dem 14. Klezmer Festival Fürth vom 3. bis 16. März 2014. (© Hans-Joachim Winckler/Klezmer-Festival.)
FÜRTH (kf/im) – 2014 und die 14. Auflage des Internationalen Klezmer Festivals Fürth – das wird ordentlich gefeiert und zwar mit 14 Tagen Klezmer und Jüdischem vom 3. bis 16. März. Gegenüber dem Vorjahr gibt vier zusätzliche Konzerte im ohnehin üppig vollgepackten und vielfältig bestückten Festivalprogramm.
Im Mittelpunkt steht jüdische Musik in all ihren Facetten. Vom traditionellen Klezmer bis zu Yiddish Rock, von der Klarinette bis zum Synthesizer, vom intimen Duo bis zur achtköpfigen Band – gelebte Jiddischkeit hat nicht nur viele Nationalitäten, sondern auch unzählige musikalische Verästelungen. In Fürth hat man es sich ja längst auf die Festivalfahnen geschrieben, die Pfade abseits des reinen Klezmer mit zu beleuchten. Gerade aus diesem Grund hat sich das Internationale Klezmer Festival Fürth im Laufe der Jahre zu einem der weltweit wichtigsten und renommiertesten Festivals dieses Genres gemausert.
Melech Mechaya sind auch auf dem Klezmer-Festival in Fürth. (© Ivo Cordeiro JP Barros/Klezmer Festival)
Den Startschuss zum vierzehntägigen Jubiläumsfestival gibt am 3.3. passenderweise die Band Forshpil aus Riga mit ihrem „Yiddish Psychedelic Rock“ in der Kofferfabrik. Und rockig geht es weiter: Ramzailech (ISR), die 2012 mit ihrem „Hardcore Klezmer“ das Kulturforum aufmischten, kommen mit neuer CD zurück. Diesmal ins Babylon (4.3.), mit echtem schweißtreibendem Club-Feeling. Ein fetziger Auftakt also, dem dann die klassischeren Formationen folgen, bevor gegen Ende des Festivals, am Samstag, 15.3. die Zeichen wieder auf Tanzparty stehen: Mit den Jewish Monkeys (ISR) und Yiddish Princess (USA) sind zwei Formationen im Kulturforum zu Gast, die möglicherweise zum Wildesten gehören, was die Szene derzeit zu bieten hat. Obwohl eigentlich keiner so wild ist, wie er: David Krakauer (USA, 13.3.). Das Klezmerrevival der 80er Jahre hätte ohne ihn wohl kaum stattgefunden, er ist ein wahrer König der Szene. Der größte Klezmerklarinettist der Gegenwart ist ausgerechnet auch derjenige, der sich am weitesten in andere Gefilde vorwagt. Seine tiefen Klezmerwurzeln nehmen ihm die Berührungsangst. Sein Pioniergeist ist unbezwingbar – Free Jazz, Funk, Electronic, bei ihm ist alles dabei.
Irgendwo zwischen Krakauers musikalischer Wildnis und klarem, reinem Klezmer befinden sich Bands wie Mames Babegenush (14.3.) aus Dänemark, Maggid aus Belgien (13.3.) oder die Polen Klezmafour, die in diesem Jahr das große Abschlusskonzert im Stadttheater (16.3.) bestreiten. Melech Mechaya aus Portugal feiern am 8.3. ihre Deutschlandpremiere in Fürth, die Hamburg Klezmer Band macht endlich im Kufo-Hafen Station, das Jiddisch Swing Orchestra wird seinem Namen am 6.3. in der Grünen Halle gerecht und der Klarinetten-Shooting-Star Michael Winograd bringt neben exquisiten Ensemble-Kollegen (u.a. Benjy Fox-Rosen und Deborah Strauss) auch seine Klezmer-Eigenkompositionen aus Brooklyn mit ins Kulturforum.
Ein Wiedersehen gibt es mit dem österreichischen Duo klezmer reloaded (14.3.), das 2010 das Fürther Publikum zutiefst beeindruckte, sowie mit den Kanadiern Kleztory (8.3.), der großen Überraschung des Intermezzos 2013. Auch Vira Lozinsky (ISR) war schon einmal in Fürth. Damals noch ein Geheimtipp, kehrt sie nun gemeinsam mit dem Akkordeon-Virtuosen Emil Aybinder als Grande Dame des Jiddischen Liedes zurück (7.3.). Und auch er kommt wieder: Naor Carmi, das „Titelgesicht“ 2014, der Bassist der Gruppe The Heart & The Wellspring (ISR, 12.3.) – ihre chassidische Musik transportieren sie mit so viel Liebe, Herzblut und Freude, dass das perfekte Jubel-Jubiläums-Motiv im Handumdrehen gefunden war!
Ganz gewiss werden die Karten für die Brunches an den beiden Sonntagen – diesmal musikalisch begleitet von Mame-Loshn (9.3.) und Schmitts Katze (16.3.) – wieder schwer umkämpft sein. Gerne weicht man inzwischen auch auf den stilleren 5 o’clock-Klezmer aus: Zizal aus München spielen am ersten Sonntag im Trio, am 16.3. dann das Duo knakl mit Vanessa Vromans, Geige, und Georg Brinkmann an der Klarinette.
Doch das Internationale Klezmer Festival Fürth wäre nicht das, was es ist, wenn es nicht jedes Mal auch Neuigkeiten aus dem Programmhut zaubern würde: Mit Marla Levensteins „Glatt koscher“ findet nun auch ein Theaterstück seinen Platz (5.3., Kulturort Badstraße) und am 10.3. steigt im Kulturforum das „Fest der Newcomer“ – junge ehemalige Workshopteilnehmer zeigen auf der großen Festivalbühne, wohin ihr musikalischer Weg sie bisher geführt hat. Mit dabei sind das Duo Cord und Franziska Seehausen. Eines der außergewöhnlichsten Konzerte der Festivalgeschichte gibt es am Sonntag, 9.3. in der Kirche St. Peter und Paul zu hören: Die Drei Kantoren um Assaf Levitin präsentieren synagogale a-capella-Gesänge – wahrlich eine musikalische Rarität!
Selbstverständlich bleibt das Klezmer Festival seinen eigenen Traditionen auch im Jubeljahr 2014 treu: Das Lokalpodium in der Gustavstraße und der jiddische Tanzball Tantshoyz im ELAN (beides 15.3.) sind bei freiem Eintritt wie immer für jeden offen. Das Jüdische Museum bietet Sonderführungen an, die Tourist-Information lädt zu Stadtspaziergängen ein, das Kino Uferpalast zeigt Filme. Am ersten Wochenende (8./9.3.) findet der beliebte Musikworkshop unter der Leitung von Christian Dawid statt, der mit einem großen Konzert aller Teilnehmer in der Musikschule abschließt.
Am zweiten Wochenende (14.-16.3.) wird mit Anleiterin Avia Moore aus Kanada in zwei Workshops getanzt, begleitet von Live-Musik des Vasage Klezmer Trios (D).
Der Vorverkauf hat an sämtlichen Vorverkaufsstellen sowie im Internet auf www.reservix.de am 14.12.2013 begonnen. Das Programmheft liegt aus. Die Workshop-Anmeldung läuft!
Alle Infos zu den Konzerten und das Anmeldeformular für die Workshops unter www.klezmer-festival.de oder Tel.: +49 (0)911/974-1682 oder E-Mail klezmer-festival@fuerth.de
