Sensationsfund belegt jüdische Existenz auf dem Tempelberg
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Sensationsfund belegt jüdische Existenz auf dem Tempelberg

Dieser antike Stempel belegt die Gegenwart von Juden zur Zeit des Zweiten Tempels. (© Israelische Altertumsbehörde)

Dieser antike Stempel belegt die Gegenwart von Juden zur Zeit des Zweiten Tempels. (© Israelische Altertumsbehörde)

JERUSALEM (im) – In der Nähe des Robinson-Bogens an der Tempelmauer beim Archäologischen Park wurde ein Siegel mit aramäischen Schriftzeichen aus der Zeit des Zweiten Tempels gefunden. „Dies ist das erste Mal, dass ein Objekt dieser Art gefunden wurde. Es ist der direkte archäologische Beweis jüdischer Aktivität auf dem Tempelberg während der Ära des Zweiten Tempels“, sagten der Archäologe Eli Shukron von der Altertumsbehörde und der Leiter der Ausgrabungen, Professor Ronny Reich von der Universität Haifa.

Eigens zu diesem Fund wurde am Sonntag eine Pressekonferenz abgehalten, was die Bedeutung der Entdeckung verdeutlicht. Seit jeher leugnen Moslems die Existenz der jüdischen Tempelanlagen, um ihr alleiniges Anrecht auf den Tempelberg zu begründen. Bislang war es ihnen immer wieder gelungen Ausgrabungen zu verhindern, meist unter fadenscheinigen Argumenten wie beispielsweise, dass die Al Aqsa-Moschee so zum Einsturz gebracht werden solle.

Das Siegel ist in sehr gutem Zustand und sorgt für großes Aufsehen, da damit die Existenz von Juden auf dem Tempelberg noch vor den Moslems belegt ist. (© Israelische Altertumsbehörde)

Das Siegel ist in sehr gutem Zustand und sorgt für großes Aufsehen, da damit die Existenz von Juden auf dem Tempelberg noch vor den Moslems belegt ist. (© Israelische Altertumsbehörde)

Viele Beweise jüdischer Existenz wurden unwiederbringlich vernichtet, nachdem die jordanische Armee am 14. Januar 1948 den Ostteil Jerusalem und damit auch den jüdischen Friedhof auf dem Ölberg erobert hatte. Über einen Teil des Friedhofs bauten die Jordanier Straßen, jüdische Grabsteine wurden im nahegelegenen Militärlager zur Pflasterung von Wegen verwendet, die restlichen haben sie verfallen lassen. Bis zur Befreiung durch israelische Truppen im Jahr 1967 Tausende von jüdischen Gräbern auf dem Tempelberg vernichtet worden, aber auch Ausgrabungsüberreste vom Tempelberg, der die einstige jüdische Existenz hätte beweisen können.

Nach Angaben der beiden führenden Archäologen könnte dieses Siegel dazu verwendet worden sein, Waren, die in den Tempel gebracht worden sind, als religiös rein zu bestätigen. Die Theorie wird untermauert durch eine aramäische Inschrift „Es ist rein“ und eine Zwei-Buchstaben-Abkürzung für den Namen Gottes. Solche Handlungen sind auch in der jüdischen Mischna (erste größere Niederschrift der mündlichen Torah) und im Talmud (Teil der Torah, den Gott nach jüdischer Tradition Moses am Berg Sinai mündlich geoffenbart hat) beschrieben. Die Form gleicht einem kleinen Siegel mit Fingergriff.

Der israelischer Kulturminister Limor Livnat sagte: „Das Siegel zeigt die tiefe Verbundenheit von Israel zu der Stadt Davids. Es ist wichtig, Ausgrabungen wie diese sind wichtig, um unsere Bindung zu Jerusalem zu belegen. Alles, was gefunden wird, stärkt unsere Position.“ Die Weigerung von muslimischer Seite zum Neubau des Aufgangs zum Mugrabi-Tor könnte in diesem Zusammenhang auch die Angst der Moslems vor der Entdeckung von Fundstücken sein, welche die Existenz der Juden vor der Ansiedlung von Moslems auf dem Tempelberg belegen.

Gefundene Tongefäße, ebenfalls aus der Zeit des Zweiten Tempels. (© Israelische Altertumsbehörde)

Gefundene Tongefäße, ebenfalls aus der Zeit des Zweiten Tempels. (© Israelische Altertumsbehörde)

Neben dem Siegel wurden weitere Artefakte aus aus der Zeit des Zweiten Tempels entdeckt sowie einige aus den Tagen der Hasmonäer: Öllampen, Kochtöpfe aus Ton, einen Krug mit Ölen und Düften, sowie Münzen der Hasmonäerkönige wie Alexander Jannai und Johannes Hyrkanus.

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