Nach Sonnenuntergang beginnt das Jahr 5773
JERUSALEM/BERLIN (im)- Das Jahr 5773 nach dem jüdischen Kalender beginnt nach dem gregorianischen Kalender am 16. September 2012 nach Sonnenuntergang und wird von Juden weltweit zwei Tage lang gefeiert. Das sind dann der 1. und 2. Tischri des neuen jüdischen Jahres. Der „Kopf des Jahres“ ist auch der Beginn einer Reihe von Feiertagen, die alle Facetten des jüdischen Lebens beinhalten: ernste Tage, Fasttage und auch freudige Tage.
In diesem Monat kommen alle Facetten des jüdischen Lebens zusammen: ernste Tage, Fasttage und auch freudige Tage – er dient als Einführung in das gesamte jüdische Jahr. Am 1. und 2. Tischri wird das jüdische Neujahrsfest begangen, das an den Bund zwischen Gott und Israel erinnern soll . Es wird auch als „Kopf des Jahres“ bezeichnet, so verdeutlicht seine Bedeutung. Die Menschen werden an diesem Tag aufgerufen, sich vom Bösen abzuwenden und sich ihrer moralischen Pflichten bewusst werden soll. Das Ertönen des Schofars, dem Widderhorn, soll den Menschen daran erinnern und förmlich im Ohr bleiben. Geblasen wird es in festgelegten Tonfolgen im Morgengottesdienst nach der Torah- und Prophetenlesung sowie mehrmals beim Zusatzgebet.
Der jüdische Kalender
Gemäß jüdischem Kalender befinden wir uns im sechsten Jahrtausend. Die Zählung beginnt mit der Schöpfung der Welt, auf Basis der Torah ist dieses 3761 v. Chr.
Ein Kalenderjahr (Lunisoljahr) besteht aus 12 Monaten mit jeweils 29 oder 30 Tagen und basiert auf dem Mondumlauf. In der Summe sind es 354 Tage, elf Tage weniger als bei einem Sonnenjahr. Alle Monate beginnen mit Neumond. Da viele jüdische Feiertage jahreszeitliche Ereignisse sind, wird innerhalb von 19 Monaten siebenmal ein Monat zwischen Schwat und Adar eingefügt hinzugefügt.
Den Jahresbeginn markiert Rosh HaShana, was übersetzt „Kopf des Jahres“ heißt. Der erste feste jüdische Kalender wurde von Rabbi Hillel 358 n. Chr. eingeführt.
Die meisten Synagogen werden für diesen Tag feierlich geschmückt und als Zeichen der Erhabenheit hauptsächlich in weiß gehalten: der Vorhang des Torahschranks, die Decke auf dem Vorbeterpult und der Vorbeter selbt trägt weiße Kleidung. Danach versammeln sich die Gäste, ob jüdisch oder nicht spielt keine Rolle, in einem separaten Raum zum gemeinsamen Essen.
Neben zahlreichen Köstlichkeiten der jüdischen Küche werden symbolische Speisen (hebr. Simanim) gereicht: Apfelschnitten, die in Honig getunkt werden, damit das neue Jahr gut und süß wird, ein Fischkopf, weil die Person lieber Kopf als Schwanz sein möchte, und Granatäpfel, damit im kommenden Jahr die glücklichen Momente so zahlreich wie die Kerne sein mögen.
Der Verzehr dieser symbolischen Speisen vermittele wichtige Botschaften für das neue Jahr, schreibt das Bildungszentrum Chabad. Das alles seien Gottes Geschenke, die keinen Selbstzweck verfolgen, sondern jeden einzelnen vor die Wahl stellen, diese für egoistische Vergnügungen zu nutzen oder für Gesundheit und Wohlstand, um anderen zu helfen, die eigenen Bildung zu vertiefen und Beziehungen zu stärken. So werde der tiefere Sinn der göttlichen Gaben entdeckt, so Rabbi Michoel Gourarie.
Rosh HaShana ist der Beginn der sogenannten „Hohen Feiertage“. Es folgen Jom Kippur, Sukkot und Simachat Tora. Sie alle dienen der Selbstreflektion und Seelenergründung, der Freude und des Feierns.