Hotel-Check: Le Meridien David am Toten Meer
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Hotel-Check: Le Meridien David am Toten Meer

Le Meridien David am Toten Meer.

Das Le Meridien David zählt zu den schönsten Hotels am Toten Meer. (© Matthias Hinrichsen)

EN BOKEK (im) – Aus Norden kommend führt der erste Abzweig von der Straße Nr. 90 zum Badeort En Bokek, einer kleinen Ansammlung von sehr guten bis Spitzen-Hotels. Rechter Hand auf einem kleinen Hügel präsentiert sich das Le Meridien David, dem größten und einer der besten Hotels am Toten Meer. Der sternförmige Bau wirkt nicht pompös und ist dem römischen Stil nachempfunden. Es erweckt auf den ersten Blick eher den Anschein eines durchschnittlichen Hotels für den Massentourismus, doch das ändert sich, sobald der Gast die Lobby betritt: Dezent und elegant eröffnet es den ersten Blick auf die tatsächlichen inneren Werte des Hauses. Kein Prunk, dafür eine sehr gelungene Architektur, die sich dem Besucher nicht aufdrängt, sondern ihm schnell ein Gefühl der Ruhe und Entspannung vermittelt. Das tut gut. Sehr gut!

Am Empfangstresen des Le Meridien David stehen nur wenig Gäste, die Bediensteten dahinter verhalten sich – nicht übertrieben – kundenorientiert. Sie hören dem Gast aufmerksam zu und versuchen, seine Belange optimal zu regeln. Das ist nicht selbstverständlich, denn im Nahen Osten fühlen sich manche Angestellte nicht selten wie kleine Könige, dem die Kundschaft zu Füßen liegen soll. Das liegt teils an der Mentalität, aber auch an mangelnder Ausbildung, nicht so im Le Meridien David, einem Hotel mit 600 Zimmern.

Auf der Meeresseite hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Tote Meer

Auf der Meeresseite hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Tote Meer und kann auch einen fantastischen Sonnenaufgang genießen. (© Matthias Hinrichsen)

Der Check-In verläuft sehr angenehm, kein unnötiges Elitärgehabe stört diesen Prozess und schnell ist die Zimmerkarte ausgehändigt. Vom Tresen abgewendet und auf der Suche nach dem Fahrstuhl, öffnet sich erst einmal der Blick das über zehn Stockwerke offene zentrale Atrium, am Boden mit allerlei Palmen und tropischem Grünzeug bepflanzt. Später soll sich herausstellen, dass diese wunderschönen Pflanzen künstlich sind, der Hygiene wegen. Verständlich. Die Dutzenden Dattelpalmen im äußeren Bereich des Le Meridien David dagegen sind echt und bestens gepflegt.

Es gibt sechs Fahrstühle, die Wartezeiten sind recht kurz, die Beschleunigung sehr ordentlich, durch eine gläserne Rückseite kann man auf das beeindruckende Atrium hinunter sehen. Auf den Gängen herrscht absolute Ordnung, alles ist top sauber, kein unangenehmer Geruch stört auf dem Weg ins Zimmer. Und auch dort ist alles pikobello, auch die Wände im unteren Bereich, wo sich immer mal wieder gerne Streifen von Schuhen finden. Ein Willkommensgruß auf dem Bett, je nach Preisklasse auch eine Flasche exzellenter trockener israelischer Rotwein, und ausführliche Erklärungen über den Service des Le Meridien David auf dem Schreibtisch sind selbstverständlich. Die gesamte Einrichtung wirkt sehr gepflegt, die Handtücher frisch.

Zentral im Restaurant des Le Meridien ist das Salatbuffet

Zentral im Restaurant ist das Salatbuffet aufgebaut. (© Matthias Hinrichsen)

Für den Aufenthalt innerhalb des Le Meridien David wird sehr viel geboten: ein großzügiger Spa-Bereich, eine riesige Außenanlage mit Pools, ein Kindergarten, diverse Konferenzräume und nicht zuletzt zwei hervorragende Restaurants mit einem sehr bemühten und freundlichen Personal. Alleine das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen. Es reicht von einer großen Auswahl an frischem Obst und Gemüse, Salaten, Pfannengerichten, Backwarenvariationen aller Art, Süßspeisen, Säften, Kaffees und Tees. Wollte man sich durch alles durchprobieren, wäre sicher die Kalorienzahl für zwei volle Tage erreicht, Maß halten erfordert bei diesem leckeren Angebot viel Disziplin. Nicht anders ist es beim Abendessen. Dann sind die Buffets zusätzlich mit rund zehn verschiedenen warmen Gerichten bestückt, alles auf hohem Restaurant-Niveau.

Das Fazit: Dieses Hotel verdient eine sehr gute Bewertung unter allen Hotels am Toten Meer. Zwei Kritikpunkte: der kostenpflichtige Internetzugang und der nicht so schöne dazugehörige Strandabschnitt des Hotels am Toten Meer. Die Zimmerpreise siedeln sich zwischen 150 und 300 Dollar pro Nacht an. Besonders schön ist die Aussicht von den oberen Stockwerken zur Meeresseite.

Anmerkungen: Das Hotel gehört seit 1.1.2014 nicht mehr zur Fattal-Gruppe. In den letzten Monaten häuften sich die negativen Bewertungen, wobei dieses auf Kosteneinsparungen zurückgeführt werden kann, die sich zu Lasten des Service ausgewirkt haben. Der Hotel-Check fand im April 2013 statt. Mit einem neuen Betreiber sollte das Le Meridien David wieder an die guten Zeiten anknüpfen können.

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