Israels Eisenbahn im Rausch der Geschwindigkeit
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Israels Eisenbahn im Rausch der Geschwindigkeit

Seit Ende letzten Jahres sind Vossloh-Lokomotive vom Typ EURO 3000, die bis zu 200 km/h Reisegeschwindigkeit erreichen können, bei der israelischen Eisenbahn im Einsatz. (© Vossloh)

Seit Ende letzten Jahres sind Vossloh-Lokomotive vom Typ EURO 3000, die bis zu 200 km/h Reisegeschwindigkeit erreichen können, bei der israelischen Eisenbahn im Einsatz. (© Vossloh)

TEL AVIV (im) – Die israelische Eisenbahngesellschaft „Israel Railways“ plant offensichtlich, das Eisenbahnnetz erheblich auszubauen und unter Einsatz von Hochgeschwindigkeitszügen die Fahrzeiten zwischen den großen Städten signifikant zu reduzieren. Geplant sind Geschwindigkeiten von 200 km/h auf verschiedenen Routen und bis zum Jahr 2022 Strecken, auf denen 300 km/h erreicht werden sollen, so die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth.

Der israelische Verkehrsminister Yisrael Katz habe „Israel Railways“ angewiesen, neue Strecken so auszulegen, dass Geschwindigkeiten zwischen 160 und 200 km/h erreicht werden können. Bislang liegt aufgrund des veralteten Schienennetzes die Höchstgeschwindigkeit bei 140 km/h. Mit dieser Verbesserung würde Israel zu europäischen Standards im Bahnverkehr aufschließen.

Eine neue Verbindung Carmiel – Kiryat Shmona, das im Norden Israels nahe der Grenze zum Libanon liegt, ist bereits in Planung und soll nach Vorstellungen der Behörden bis 2022 mit 300 km/h befahren werden können. Die ersten Strecken für höhere Geschwindigkeiten sind die von Tel Aviv nach Beer Sheva, die im Mai eingeweiht wird und die Verbindung Akko – Carmiel, die sich mitten in der Bauphase befindet. Beer Sheva soll dann in 42 Minuten von Tel Aviv aus erreichbar sein, das wäre ein Halbierung der derzeitigen Fahrzeit.

Die Verantwortlichen in Israel hatten jahrzehntelang den Ausbau der Eisenbahnnetzes vernachlässigt, weil der Aufbau des Landes viele Ressourcen gebunden hatte. Seit gut zehn Jahren findet eine massive Modernisierung statt, die dieses Verkehrsmittel attraktiver machen soll. So wurden im Jahr 1999 vor allem in Deutschland bewährte Doppelstockwagen von Bombardier bestellt und in den Folgejahren nachgeordert. Dazu kamen moderne E-Loks des spanischen Herstellers Alstom, Personenzugarnituren aus der Serie Siemens Viaggio Light und zuletzt leistungsfähige Lokomotiven des deutschen Herstellers Vossloh, die im Personenzugverkehr bis zu 200 km/h schnell sind.

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