Heute ist Falafel-Tag!
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Heute ist Falafel-Tag!

So muss ein Falafel-Bällchen nach dem Frittieren aussehen. (© Matthias Hinrichsen)

„So muss ein Falafel-Bällchen nach dem Frittieren aussehen“ (© Matthias Hinrichsen)

HAIFA (im) – Ehre, wem Ehre gebührt – heute wird die israelische Nationalspeise Falafel gefeiert. Aber nicht nur in Israel, denn Falafel ist über Teilen des Nahen Ostens und Nordafrika verbreitet. „Außen kross, innen weich, aber komplett gegart, so sollen Falafel-Bällchen aussehen“, sagt Alif Sbait von Falafel HaZkenim in Haifa. Der Mann hat Erfahrung, denn seit über 30 Jahren bietet er den aus Kichererbsen bestehenden Snack mit Erfolg an, entweder im Teigfladen oder auf dem Teller. Wie kann der einzelne den Falafel-Tag feiern? Einfach mal zu einem Falafel-Imbiss fahren, bestellen und genießen. Als fleischfreies Gericht ist es verdauungs- und umweltfreundlich, wegen der geringen CO2-Belastung bei der Produktion der Bestandteile. Der Duden klärt uns dann noch auf, dass es die oder das Falafel heißt, und es sich um ein „pikant gewürztes, frittiertes Bällchen aus gemahlenen Kichererbsen und Linsen“ handelt.

Wann Falafel wirklich entstanden ist und vor welchem Hintergrund, ist nicht überliefert. Historiker vermuten als Herkunftsregion Ägypten, wo es von christlichen Kopten in der Fastenzeit als Ersatz für Fleisch zubereitet worden sein soll. Allgemein wird jedoch angenommen, dass Falafel aus dem Libanon und dem ehemaligen Palästina stammt. Jüdische Immigranten aus Osteuropa erwählten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert die Kichererbsenkost als Hauptspeise, um sich von ihrer europäischen Vergangenheit zu distanzieren und sich mit ihrer neuen Heimat – dem heutigen Israel – über das Essen zu identifizieren.

Für Falafel gibt es ein Grundrezept, ein besonders schmackhaftes und authentisches von dem arabischen Vorbesitzer ihres Imbisses „Falafel HaZkenim“ verwenden die Brüder Sbait in Haifa. Um sich von Qualität und Geschmack zu überzeugen, kann man auch ein Bällchen erstmal kostenlos probieren. In Deutschland ist so etwas nicht üblich, die 2,50 Euro für eine Falafel Pita sind schnell über den Ladentisch geschoben. Aber in Israel ist ohnehin vieles anders, da probiert man auch alle möglich Eissorten in der Eisdiele, um sich dann für eine Kugel einer bestimmten Sorte zu entscheiden.

Aber zurück zu Falafel. Was zeichnet diese Speise aus? Erstens ist es ein preiswertes Gericht, das zu Hause einfach zubereitet werden kann. Als Imbiss ist es einfach zu verpacken, nämlich in eine Teigtasche, dazu kommen eingelegte Gurkenscheiben, Tomaten-Gurken-Salat, Weißkrautsalat und Tahin, die Sesampaste. Das ganze wird mit Papier umwickelt, fertig ist das 2-Euro-50-Gericht. Einige Imbisse bieten auch noch scharfe Chilli-Sauce, Pommes frites oder anderes an, aber das verändert den Ursprungsgeschmack dermaßen ins Negative, dass man auch Fabrik-Falafel nehmen kann.

Seit Ende der 1980er-Jahre wird auch in Deutschland Falafel angeboten, doch was ist das schon gegen eine Falafel-Pita an den Stränden von Tel Aviv oder Haifa, in Jerusalem oder Eilat! Die Umgebung stimuliert zusätzlich die Geschmacksnerven und wir erinnern uns immer wieder an „die leckeren Falafel in Israel“. Bis zur nächsten Reise begnügen wir uns mit dem Angebot vor Ort, ob in Deutschland, Frankreich oder den USA. Guten Appetit und ein Salut auf die schmackhafte, preiswerte Kost.

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