Generalstreik droht Israels Flugverkehr lahmzulegen
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Generalstreik droht Israels Flugverkehr lahmzulegen

JERUSALEM (im) – Am Montag ab 6.00 Uhr droht nach Angaben israelischer Medien ein Generalstreik, der Flughäfen, Seehäfen, öffentliche Verkehrsmittel, Banken und die Börse zugleich lahmlegen könnte. Organisiert von Histadrut, dem Dachverband der Gewerkschaften Israels, soll der Streik gegen die wachsende Zahl von Leiharbeitern und deren schlechte Bezahlung gerichtet sein. Zehntausende von Touristen säßen dann in Israel fest oder würden erst gar nicht ins Land kommen.

Sollte nicht in letzter Minute eine Einigung erfolgen, entweder durch die Kontrahenten oder per Gerichtsbeschluss, werden die Auswirkungen des Streiks landesweit zu spüren sein, so ein Sprecher von Histadrut. Falls keine Einigung erzielt wird würden die Auswirkungen den Betrieb von Flughäfen, Seehäfen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Behörden, Kommunen, Gerichten, Hochschulen, Banken und der Börse von Tel Aviv lahmlegen. Die staatlichen Krankenhäuser und die israelische Elektrizitätgesellschaft würde personell nur in Notbesetzung betrieben werden.

Der Internationale Flughafen Ben Gurion soll um 8.00 Uhr Ortszeit geschlossen werden. „Der Streik wird unbegrenzt sein und nur eine gerichtliche Verfügung wird ihn verhindern“, sagte Ofer Eini, der Vorsitzende von Histadrut am Sonntag gegenüber einem israelischen Radiosender.

In einer wöchentlichen Sitzung des Kabinetts appellierte Ministerpräsident Netanjahu, den Streik abzusagen. Er erklärte, um die Situation ge der 250.000 Leiharbeiter Bescheid zu und sagte „Ich glaube, dass eine gerechte und verantwortungsvolle Lösung für die Frage der Leiharbeiter gefunden werden kann“. Der Industrieverband schätzt bei Durchführung des Streiks von einem wirtschaftlichen Schaden in Höhe von rund 330 Millionen Schekel (66 Millionen Euro) pro Tag. Den Forderungen der Gewerkschaft nachzugeben, bedeute nach Schätzungen des Finanzministeriums einen jährlichen Mehraufwand in Höhe von rund 11 Milliarden Schekel (2,2 Milliarden Euro).

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