Das Passahfest beginnt – mit dem Sederabend
Am Sederabend wird ein Sederteller mit sechs verschiedenen Speisen serviert. (© Yoninah/Wikipedia CC BY 2.5)
JERUSALEM/BERLIN (im) – Am heutigen Montag nach Sonnenuntergang beginnt das Passahfest im Gedenken an den Auszug des israelitischen Volkes aus Ägypten – mit einem Sederabend, kurz Seder genannt. Für Juden ist es eins der wichtigsten Feste im Jahr und wird mit der Familie oder in einer jüdischen Gemeinde gefeiert. Schon seit Wochen waren dafür Einladungen versandt worden, Plakate ausgehängt und Reisen nach Israel zu Verwandten und Bekannten geplant. In einer langen, genau vorgeschriebenen Prozedur – daher auch die Bezeichnung “Seder”, was übersetzt Ordnung heißt, wird der Seder gefeiert.
Der Sederabend mit dem Sedertisch ist der Auftakt zum Passahfest. (© Datafox/Wikipedia CC BY-SA 2.0)
Jedem Gast liegt eine Haggada vor, in der diese Texte und die Anweisungen für den Ablauf des Seder niedergeschrieben sind. Es werden gemeinsam Lieder mit aramäischem Text gesungen und biblische Texte und solche aus der rabbinischen Tradition über die Gefangenschaft und den Auszug der Israeliten vorgelesen. Die Teilnehmer essen während des Abends von der Matze, dem „Bitterkraut“ und den anderen Speisen. Zu vier feststehenden Zeitpunkten wird vom Wein getrunken, nach den vier Schritten der Erlösung aus Exodus 12. Ein gemeinsames Abendessen ist Teil des Ablaufs; zur besseren Einbindung jüngerer Kinder gehören auch einige Belustigungen, wie das Verstecken eines Matzenstückes, des Afikomans, zum Sederabend. Der jüngste Teilnehmer fragt traditionell den Leiter des Seders nach der Bedeutung verschiedener Aspekte des Rituals, die dann erklärt wird. Zum Abschluss jedes Seders wird “Chad gadja” gesungen.
