Archäologen entdecken 12. Qumran-Höhle am Toten Meer
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Archäologen entdecken 12. Qumran-Höhle am Toten Meer

Die 12. Qumran-Höhle

Die 12. Höhle befindet sich höher gelegen als die meisten anderen. (© Casey L. Olson/Oren Gutfeld)

JERUSALEM (im) – Forscher der Hebrew University aus Jerusalem haben die 12. Qumran-Höhle am Toten Meer entdeckt und mit ihr Besiedlungsspuren. „Diese Höhle ist die wichtigste Entdeckung in den letzten 60 Jahren in Bezug auf die Qumran-Höhlen“, sagt Ausgrabungsleiter Dr. Oren Gutfeld. Es sei bewiesen, dass Thora-Rollen aus der Zeit des Zweiten Jüdischen Tempels in der Höhle versteckt gewesen seien.

Unter den Funden befanden sich zahlreiche Keramikgefäße. (© Casey L. Olson/Oren Gutfeld)

Unter den Funden befanden sich zahlreiche Keramikgefäße. (© Casey L. Olson/Oren Gutfeld)

Die auch für die Forscher überraschenden Funde bezeichnete Gutfeld als Meilenstein in der Erforschung der Qumran-Rollen. Bei den Ausgrabungen dabei waren Ahiad Ovadia, ebenfalls vom Archäologischen Institut der Hebrew University Jerusalem, Dr. Randall Price und amerikanische Studenten. Bislang wurde nur von elf Höhlen ausgegangen. Die Forscher hoffen, weitere Bibelrollen zu finden. Jedoch gehen sie davon aus, dass existierende Rollen gestohlen seien. Das begründen sie damit, dass Gefäße mit Deckeln in den Wandnischen gefunden wurden, in denen üblicherweise auch solche Rollen aufbewahrt wurden, jedoch leer waren. Dazu noch ein Lederband, ein Tuch und weitere Artefakte, die diese Annahme stützen. Neben diesen direkten Hinweisen auf Rollen fanden sich weitere Keramik, Feuersteinklingen, Pfeilspitzen und ein Stempelsiegel aus Karneol.

Die Freilegung der Fundstücke ist mühevolle Kleinarbeit. (© Casey L. Olson/Oren Gutfeld)

Die Freilegung der Fundstücke ist mühevolle Kleinarbeit. (© Casey L. Olson/Oren Gutfeld)

Die archäologische Suche in dem weitläufigen Areal von Qumran wird seit Jahrzehnten vorangetrieben. Besonderes Augenmerk lag in der Vergangenheit auf der Siedlung vor den Höhlen, der Überreste fast vollkommen unter einer verkrusteten Sand- und Geröllschicht verborgen sind und sukzessive freigelegt werden. Die „Operation Scroll“, die weitere Rollenfunde als Ziel hat, wurde erst vor Kurzem von Zivilverwaltung von Judäa und Samaria, der Israel Natur- und Park-Verwaltung und der Israel Antikenverwaltung (IAA) ins Leben gerufen. Umso mehr freuen sich die Beteiligten über die Funde. Israel Hasson, Generaldirektor der IAA fordert die Bereitstellung von Finanzmitteln, um die Ausgrabungen vorantreiben zu können und den Wettlauf mit Plünderern zu gewinnen.

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