Carmel-Tunnel in Haifa eröffnet
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Carmel-Tunnel in Haifa eröffnet

Eines der Einfahrtsportale zum längsten Tunnel Israels. (© Carmelton)

Eines der Einfahrtsportale zum längsten Tunnel Israels. (© Carmelton)

HAIFA (im) – Am Mittwoch ist um 6.00 Uhr der mit 4,7 Kilometern längste Tunnel Israels – der Carmel-Tunnel – in der Hafenstadt Haifa eröffnet. Er führt im Westen von Hof Hacarmel über das südliche Zufahrtsportal bis zurr Checkpost-Kreuzung im Osten der Stadt . Zur offiziellen Eröffnungsfeier wird auch Premierminister Benjamin Netanyahu zu Gast sein. Die Gesamtkosten des Bauwerks belaufen sich nach Angaben der Tageszeitung Globes auf umgerechnet 310 Millionen Euro (1,5 Milliarden Shekel). Der Betreiber Carmelton rechnet mit jährlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet rund 33 Millionen Euro.

Der Bau des Tunnels war notwendig geworden, weil der Verkehr innerhalb der Stadt zu kollabieren drohte. Autofahrer benötigten zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil morgens eine dreiviertel Stunde Fahrzeit, abends teilweise das Doppelte. Die Gesamtfahrzeit soll nun um die acht Minuten liegen, insofern die Röhren frei befahrbar sind. Die gesamte Fahrt kostet für private Pkws bei einmaliger Benutzung umgerechnet 2,35 Euro (11,40 Shekel), öffentliche Fahrzeuge bezahlen das Dreifache, Lastwagen das Fünffache.

Die Ausschreibung erfolgte vor 17 Jahren, der erste Spatenstich vor drei Jahren. Für israelische Verhältnisse ist diese Bauzeit für Projekt dieser Größenordnung sensationell. Der Grund ist einfach: Im Jahr 2007 kamen 550 Tunnelarbeiter aus China, um die Pläne des israelisch-europäischen Planungsbüros umzusetzen. Mit einfachsten Methoden realisierten sie das Mammutprojekt mit chinesischem Fleiß und Unermüdlichkeit. Rund um die waren 180 Arbeiter an sieben Tagen der Woche am Werk und vollendeten die beiden Röhren fünf Monate vor dem geplanten Fertigstellungstermin.

Nicht nur die frühe Fertigstellung, sondern auch die Ausstattung ist auf dem neuesten Stand der Technik. Die auch als „grüner“ Tunnel bezeichnete Röhre unter der drittgrößten Stadt Israels hat der Natur Positives beschert oder ist vor großen Schäden bewahrt worden. So sind drei illegale Müllkippen beseitigt, 15.000 Blumenzwiebeln gepflanzt, gestörte Gebiete renaturiert worden und das oberirdische Verkehrsgeflecht von einer massiven Last befreit worden.

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