1.400 Jahre alter Goldschatz am Tempelberg gefunden
Ein zehn Zentimeter großes Medaillon – geschätzte 1.400 Jahre alt – wurde am Tempelberg in Jerusalem gefunden. (© Hebräische Universität Jerusalem)
JERUSALEM (im) – Bei Ausgrabungen am Fuß des Tempelbergs konnten Archäologen einen 1.400 Jahre alten Goldschatz bergen, dessen Bedeutung herausragend für die Wissenschaft ist. „Solch einen atemberaubenden Fund gibt es nur einmal im Leben eines Archäologen“, sagt Ausgrabungsleiterin Dr. Eilat Mazar von der Hebräischen Universität am Institut für Archäologie. Zwei Bündel mit 36 Goldmünzen, weiteren Gold- und Silberschmuck sowie eine zehn Zentimeter großes goldenes Medaillon sind geborgen worden. Auf dem Medaillon sind jüdische Symbole abgebildet, eine Menora (Tempel-Leuchter), ein Schofar (Widderhorn) und eine Tora-Rolle.
Die Funde werden auf das frühe siebte Jahrhundert datiert, also der späten byzantinischen Periode, und in einem öffentlichen Gebäude aus der Zeit nur 50 Meter von der südlichen Mauer des Tempelbergs entdeckt. Mazar sagt, der Fund können im Zusammenhang mit der Eroberung Jerusalems durch die Perser im Jahr 614 n.Chr. stehen. Das Medaillon hing wahrscheinlich an einer goldenen Kette und war Zierde für eine Tora-Rolle, so die Universität in einer Veröffentlichung. Sie sei in einer kleinen Vertiefung zusammen mit einem kleineren goldenen Medaillon, zwei Anhängern, einer goldenen Spule und einer silbernen Schnalle gefunden, die ebenso als Verzierungen für eine Tora-Rolle gedient haben sollen.
Schon 2012 machte Mazar Schlagzeilen, als sie den Fund einer altkanaanäischen Inschrift, die letztlich als hebräische identifiziert wurde, bekannt gab. Es war der früheste Text, der jemals in Jerusalem gefunden wurde. Die Grabungen am Tempelberg wurden von Mitte April bis Ende Juli durchgeführt, in den letzten fünf Tagen sei der antike Goldschatz gefunden worden. Der Ausgrabungsort befindet sich innerhalb der Jerusalemer National Parks an der Tempelbergmauer.
