„Zerrissene Herzen – Juden zwischen Israel und Deutschland“
Doch dauerte es wegen der strengen Einreisegesetze in Amerika und Israel oft Jahre, bis es soweit war. Zeit, die von der jüdischen Untergrundorganisation Hagana für ein geheimes Kommandounternehmen genutzt wurde: Ausreisewillige Männer und Frauen konnten sich in einem sechswöchigen Lehrgang zu Offizieren für den Kampf gegen Palästina ausbilden lassen. „Wir wollten auswandern, wir wollten einen eigenen Staat. Wir wollten uns selbst verteidigen, damit es nicht noch einmal zu einem Holocaust kommen kann, “ erinnert sich Gad Willmann, ein ehemaliger Ausbilder.
In Israel, in der fremden neuen Heimat, sahen die Emigranten einer ungewissen Zukunft entgegen. Aber auch in Deutschland war der Neuanfang schwer. Die neu gegründeten jüdischen Gemeinden sahen ihre Existenz jahrzehntelang bedroht, weil die Zahl ihrer meist älteren Mitglieder zurückging. Das änderte sich erst nach dem Zerfall des Ostblocks, als über 200 000 russische Juden nach Deutschland strömten. Was nach dem Krieg niemand für möglich gehalten hatte, ist heute Realität: Juden haben wieder eine Heimat in Deutschland.
Die Dokumentation von Dietmar Schulz zeigt, welche Wege die Überlebenden gingen und wie verzweifelt sie auf der Suche nach einer neuen Heimat waren. Bisher unveröffentlichte Filmaufnahmen geben ungewöhnliche Einblicke in das Alltagsleben in den Lagern. Zeitzeugen berichten von ihren Erlebnissen, aber auch von ihrer Zerrissenheit – zwischen Israel und Deutschland.
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(Text/Bild: ZDF)