Tourismus nach Israel ist stabil
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Tourismus nach Israel ist stabil

Jerusalem ist das wichtigste touristische Ziel in Israel, dazu gehört auch der Mahane Yehuda Markt. (Foto: Matthias Hinrichsen)

Jerusalem ist das wichtigste touristische Ziel in Israel, dazu gehört auch der Mahane Yehuda Markt. (Foto: Matthias Hinrichsen)

JERUSALEM (wp) – Im Gegensatz zu Ägypten und Jordanien hat Israel angesichts der Unruhen in der Region keine Einbrüche im Tourismus zu befürchten. Die Anzahl der Touristen in Israel bleibt konstant, berichten offizielle Stellen. „Reiseunternehmer erwarten ihren Buchungen zufolge ein gutes Jahr 2011“, sagte der Minister für Tourismus, Stas Misezhnikov.

Aufgrund der einzigartigen Mischung aus Geschichte, heiligen Stätten und Mittelmeerstrand ist Israel schon lange ein beliebtes Reiseziel. Allein letztes Jahr flossen dank der Reisenden rund 3 Mrd. Euro in die israelische Wirtschaft, was einen Anstieg um knapp 700 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr 2010 bedeutet.

Nach dem Rekordjahr 2010 mit mehr als 3,4 Mio. Besuchern rechnet Israel damit, dieses Jahr auf diesem Level bleiben zu können. Ami Etgar, der Vorsitzende der Israel Incoming Tour Operators Association, sagte, dass nicht weniger als 3,2 Mio. Touristen dieses Jahr erwartet werden.

Ägypten und Jordanien haben erhebliche Einbrüche zu verzeichnen, was in direktem Zusammenhang mit den Unruhen in der arabischen Welt steht. In Israel kam es zu einer kleineren Krise im Anschluss an den Bombenanschlag auf einen Bus in Jerusalem und den Mord an einer Familie in der West Bank.

Große Verluste haben die Anbieter von Kurztrips in den Sinai gemacht: Letztes Jahr flogen rund 400.000 Touristen aus Israel für wenige Tage in das Strandresort von Sharm el-Sheikh, doch dieses Segment ist jetzt vollkommen weggebrochen, da die meisten Hotels im Sinai derzeit leer stehen. Diese Verluste werden jedoch durch Kreuzfahrtschiffe kompensiert, die sich länger als sonst vor der israelischen Küste aufhalten, da sie ihre Aufenthalte vor der ägyptischen Küste abkürzen. Über Pessach und Ostern erwartet Misezhnikov etwa 250.000 Touristen, also so viele wie 2010. Zudem plant Israel den Ausbau der Tourismusindustrie in Indien, Südkorea, Polen, China und Brasilien. Letzte Woche hielt das Tourismus-Ministerium eine internationale Tourismuskonferenz in Jerusalem.

(Washington Post)

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