Straßenkünstler im Tel Aviv Museum
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Straßenkünstler im Tel Aviv Museum

TEL AVIV (im/ad) – Sie brauchen keine Leinwand, keine Ölfarbe, ihre Kunstwerke werden auch nicht in Galerien angeboten. Jetzt bietet das Tel Aviv Museum ihnen eine museale Plattform. Beteiligt sind die bekanntesten Straßenkünstler der israelischen Mittelmeerstadt. Dieser Vorgang ist umso bemerkenswerter als sich eine seriöse Einrichtung mit Künstlern zusammenarbeitet, die ihre Werke illegal in der ganzen Stadt verbreiten, vorwiegend im sozial schwachen Süden.

Die Museumsführung strebt mit dieser Aktion die Legitimität dieser einzigartigen Kunstform an, um sie in den künstlerischen Diskurs zu integrieren. Die Kunst an tristen Fassaden Tel Avivs reicht von schlichten Slogans bis hin zu komplexer Graffiti und bunten Kompositionen. Einige dieser Werke sind außerordentlich groß, andere klein und unscheinbar. Sie alle charakterisieren die Beziehung der Künstler zu ihrer urbanen Umgebung, die von Polizei und Stadtverwaltung wenig beachtet werden.

Stilistisch ist keine Hauptrichtung erkennbar, zu Wand gebracht wird, was gefällt oder möglich ist. Da werden Sprühdosen genauso verwendet wie Acrylfarbe, manche sind vielfarbig, andere unifarben in schwarz auf weißem Untergrund. Die Schaffenden vereint das Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck. Die Straßenkunstwerke sollen dann von möglichst vielen Passanten beachtet werden, nämlich von solchen, die ohnehin nicht in Museen und Galerien gehen würden.

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