Skelette aus der Jungsteinzeit entdeckt
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Skelette aus der Jungsteinzeit entdeckt

Hinabsteigen in den acht Meter tiefen Brunnen. (© IAA)

Hinabsteigen in den acht Meter tiefen Brunnen. (© IAA)

HA YOGEV (im/iaa) – Zwei Skelette sind in einem Brunnen im Jezreel-Tal zehn Kilometer westlich von Afula gefunden worden, so die israelische Altertumsbehörde in einer Meldung am Donnerstag. „Klar ist, dass das Brunnenwasser verunreinigt und nicht mehr trinkbar war“, so der Grabungsleiter Yotam Tepper. Nach Forscherangaben müssen diese Menschen vor 8.500 Jahren gestorben sein und somit aus der Jungsteinzeit stammen.

8.500 Jahre alte menschliche Überreste. (© IAA)

8.500 Jahre alte menschliche Überreste. (© IAA)

Bei Ausbauarbeiten der Kreuzung in der Nähe von Megiddo wurde ein Brunnen freigelegt, in dem sich die beiden Skelette befanden. Das eine Skelett wird einer 19-jährigen Frau zugeordnet, das andere einem älteren Mann ohne weitere Altersangabe. Ungeklärt ist die Ursache für den Tod, möglich wären ein Unfall oder auch Mord.

Werkzeuge, die ebenfalls in dem Brunnen gefunden wurden. (© IAA)

Werkzeuge, die ebenfalls in dem Brunnen gefunden wurden. (© IAA)

„Zahlreiche Artefakte wurden aus dem Brunnen geborgen, der zu einer bäuerlichen Siedlung gehört hat“ so Tepper weiter. Der obere Teil des Brunnes sei mit Steinen erbaut, der untere wurde aus dem Felsen gehauen, bei einer Gesamthöhe von acht Metern und einem Durchmesser von einem Meter dreißig. Oben auf lagen zwei Decksteine. Gefunden wurden unter anderem gezähnte Sichelnklingen aus Feuerstein, die für die Ernte eingesetzt wurden sowie Pfeilspitzen und Steinwerkzeuge. Darüber hinaus fanden die Archäologen Tierknochen und Holzkohle, die eine genaue Datierung mit modernen Methoden ermöglichen.

„Brunnen aus dieser Zeit sind einmalige Funde in der Archäologie Israels und auch in der prähistorischen Welt generell“, ergänzt Tepper. Die beiden ältesten Brunnen seien auf Zypern entdeckt, gleich danach folge in zeitlicher Reihenfolge ein Brunnen im israelischen Atlit Yam, der nur 1000 Jahre jünger sei. „Die Exposition dieser Brunnen leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der menschlichen Kultur und Wirtschaft in einer Zeit, als es noch keine Tongefäße und metallischen Gegenstände gab“ schließt Tepper seine Ausführung

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