„Literaturland Israel“
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„Literaturland Israel“

Immer mehr Frauen besetzen die Literaturszene Israels. Zeruya Shalev traute sich, biblische Klänge mit schockierender Erotik zu mischen - ein Skandal in diesem noch so jungen Land. (© Arte)

Immer mehr Frauen besetzen die Literaturszene Israels. Zeruya Shalev traute sich, biblische Klänge mit schockierender Erotik zu mischen - ein Skandal in diesem noch so jungen Land. (© Arte)

4.6.2012 – 1.45 Uhr – 3sat: Die Literatur eines Landes spiegelt auch immer dessen politische Lage und gesellschaftliche Situation wider. Das gilt sicher auch für die Werke israelischer Schriftsteller. Die Dokumentation zeigt in Begegnungen und Gesprächen mit Verlegern, Autoren und Journalisten, mit welcher Vielfalt literarischer Strömungen das kleine Land Israel aufwarten kann.

Die Dokumentation nähert sich der israelischen Literatur in der Art eines Reisetagebuches von Jerusalem bis Tel Aviv. Die Reisende, Mazarine Pingeot, besucht Israel als neugierige junge Frau, die sich die Literatur des fremden Landes durch Begegnungen erschließen will. Literatur entführt den Leser in unbekannte Regionen. Oft bereitet sie besser auf ferne Länder vor als jeder Reiseführer, denn sie schärft die Sinne für Stimmungen und ordnet Landschaften und Bräuche in Zusammenhänge ein, so dass die Vorstellungskraft die Wirklichkeit zu beschwören vermag.

Die Dokumentation nähert sich der Literatur des Landes Israel über Schriftsteller, Journalisten und Verleger. In Gesprächen vor Ort erläutern sie Wurzeln und Inspirationsquellen des literarischen Schaffens, das einen eigenen Schlüssel zur Kenntnis ihres Landes liefert. Israel ist ein kleines Land von erstaunlicher Komplexität. Dies gilt für seine Politik ebenso wie für seine Literatur, die die bewegte Geschichte und die gesellschaftliche Vielfalt des Landes widerspiegelt.

In Israel wird Hebräisch gesprochen. Doch ist das die einzige Schriftsprache des Landes? Allein die Vielfalt der Herkunft der Israelis, die auch verschiedenen Religionen angehören, lässt vermuten, dass es in diesem Land verschiedene literarische Strömungen gibt. Treiben einen arabischen Israeli die gleichen Fragen um wie einen aschkenasischen Juden der zweiten Generation? Sprechen die in Israel geborenen Schriftsteller die gleiche Sprache wie die Literaten der Diaspora, die durch die Einwanderung geprägt sind? Ist die Politik zentrales Thema und Dekor der Literatur oder kann man ihr trotz ihrer Allgegenwart entfliehen? Und wie grenzt sich die Literatur vom Journalismus ab?

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