Jahrhundertfotos von Rudi Weissenstein
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Jahrhundertfotos von Rudi Weissenstein

Passanten in Tel Aviv hören am 1. September 1939 die Nachricht vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. (Foto: Rudi Weissenstein © Pri-Or Photo House)

Passanten in Tel Aviv hören am 1. September 1939 die Nachricht vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. (Foto: Rudi Weissenstein © Pri-Or Photo House)

Israel Magazin TippBERLIN (im/cj) – Seine künstlerisch und dokumentarisch höchst wertvollen Fotografien haben Magnum-Qualität und stellen ein unwiederholbares Kaleidoskop aus der Anfangszeit des jüdischen Staates dar. Dem berühmtesten Fotografen Israels, Rudi Weissenstein, ist eine Fotoausstellung im Centrum Judaicum in Berlin gewidmet, in der einige seiner Spitzen-Fotos der Öffentlichkeit präsentiert werden. Unter dem Titel „Ihre glücklichen Augen“ werden vom 26. März bis 24. Juni 2012 zahlreiche historisch wertvolle fotografische Werke des Einwanderers von 1936 präsentiert.

Marc Chagall bei einer Ausstellungseröffnung

Marc Chagall bei einer Ausstellungseröffnung im Tel Aviv Museum, 1951. (Foto: Rudi Weissenstein © Pri-Or Photo House)

Mit über einer Million Negativen hat Weissenstein das größte private Bildarchiv Israels geschaffen und wurde damit zu einem der bedeutendsten Chronisten seines Landes. „Mein Bilderarchiv wuchs täglich, denn ich fotografierte viel“, schrieb Rudi Weissenstein (1910-1992) im Rückblick. Eine 20-minütige Filmdokumentation von Jutta Louise Oechler ergänzt die Ausstellung und zeichnet ein persönliches Lebensbild.

Shimon Rudolph Weissenstein wurde 1910 in Iglau/Jihlava im heutigen Tschechien geboren. Von 1929 bis 1931 studierte er an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Als Weissenstein 1936 in Palästina einwanderte, besaß er nur seine Kamera, einen Presseausweis und zehn Lira; er arbeitete als freier Fotojournalist für Zeitungen in Tel Aviv und ganz Israel und die zionistische Presse im Ausland – unter anderem für die Berliner Jüdische Rundschau.

Zwei Einwanderinnen nach der Ankunft im Kibbuz HaSolelim im Norden Israels, 1950. (Foto: Rudi Weissenstein © Pri-Or Photo House)

Zwei Einwanderinnen nach der Ankunft im Kibbuz HaSolelim im Norden Israels, 1950. (Foto: Rudi Weissenstein © Pri-Or Photo House)

Entsprechend vielseitig war die Motivauswahl: Vorwiegend zwischen den 1930er und 1970er Jahren entstanden, zeigen Weissensteins Fotografien ein facettenreiches Israel während der Aufbaujahre. Auf Reisen durch das Land dokumentierte er die Ankunft jüdischer Einwanderer, den Bau neuer Siedlungen und Industrien, die Kollektive in den Kibbuzim, arabische Beduinen wie auch militärische Paraden, Kulturevents und Szenen aus dem Alltag. Darüber hinaus begleitete er über vierzig Jahre das Israeli Philharmonic Orchestra und war zeitweise für die Vereinten Nationen tätig.

Weissenstein-Fotos in Tel Aviv

Achtung: Ein Enkel von Rudi Weissenstein teilt mit, dass sich Besucher des Shops vom Pri-Or Photohouse in Tel Aviv das gesamte Archiv kostenfrei ansehen können!
Adresse:

Pri-Or Photohouse

5 Tshernichovsky St, Tel Aviv
Öffnungszeiten: Sonntag-Donnerstag 10.00-18.00 Uhr, Freitag 10.00-13.00 Uhr, Samstag geschlossen.

>>> Website Pri-Or Photo House, Tel Aviv www.pri-or.com

Verkehrsanbindungen
S-Bahn 1, 2, 25 (Oranienburger Straße)
S-Bahn 5, 7, 9, 75 (Hackescher Markt)
U-Bahn 6 (Oranienburger Tor)
U-Bahn 8 (Weinmeisterstraße)
Tram M1, M6 (Oranienburger Straße)

Veranstaltungsort
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28-30
10117 Berlin-Mitte
Tel. 030 88028 316
www.centrumjudaicum.de

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