„Die Juden – Geschichte eines Volkes“
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„Die Juden – Geschichte eines Volkes“

Szene aus der sechsteiligen Dokumentationsreihe - Die Juden - Geschichte eine Volkes. (© ARD)

Szene aus der sechsteiligen Dokumentationsreihe – Die Juden – Geschichte eine Volkes. (© ARD)

04.05.2013 – 07.45-09.15 Uhr – SWR: In dieser Sendung aus der Dokumentationsreihe „Die Juden – Geschichte eines Volkes“ wird über drei Themen berichtet. Tod oder Taufe: Die Geschichte der Juden in Europa steht vor allem im Mittelalter in enger Verbindung zum Christentum. In vielen Ländern leben Juden zunächst in friedlicher Koexistenz mit ihrer christlichen Umgebung. Heimatsuche: Als Verfolgungen und Pogrome den deutschen Juden das Leben schwer machen, wandern viele nach Tschechien und Polen aus. Zunächst sind sie dort willkommen, doch auch hier werden sie wieder Opfer von Verfolgungen und müssen fliehen. Überleben: Die Integration der Juden in die bürgerliche Gesellschaft scheitert. Bleiben oder Auswandern wird zur Schicksalsfrage des Judentums Ende des 19. Jahrhunderts.

Tod oder Taufe
Die Geschichte der Juden in Europa steht vor allem im Mittelalter in enger Verbindung zum Christentum. In vielen Ländern leben Juden zunächst in friedlicher Koexistenz mit ihrer christlichen Umgebung. Aufgrund ihrer überregionalen Kontakte spielen sie eine bedeutende Rolle für den Aufbau von Handelsbeziehungen und den Wissenstransfer im mittelalterlichen Europa. Doch Vorurteile und Misstrauen gewinnen die Oberhand. Während der Kreuzzüge richtet sich der Hass vieler Christen gegen die Andersgläubigen. In den folgenden Jahrhunderten werden Tausende Juden vertrieben oder ermordet.

Heimatsuche
Als Verfolgungen und Pogrome den deutschen Juden, den Aschkenasim, das Leben schwer machen, wandern viele nach Tschechien und Polen aus. Zunächst sind sie dort willkommen, leben lange Zeit in Frieden und entwickeln ihre eigene, einzigartige Kultur. Doch auch hier werden sie wieder Opfer von Verfolgungen und müssen fliehen. Amsterdam wird zum neuen jüdischen Zentrum in Westeuropa – bis in die Neuzeit. In Berlin beginnt, was für Juden in aller Welt bis heute Bedeutung hat: die jüdische Aufklärung und mit ihr die Emanzipation der Juden. Viele hoffen nun endlich auf Integration in die bürgerliche Gesellschaft.

Überleben
Die Integration der Juden in die bürgerliche Gesellschaft scheitert. Bleiben oder Auswandern wird zur Schicksalsfrage des Judentums Ende des 19. Jahrhunderts, nicht nur in Deutschland. Die Folge erzählt von den Pogromen in Russland, die zur Massenauswanderung in die USA führen, und von der Geburt des politischen Zionismus. Zunächst glauben viele Juden in Mitteleuropa noch, dass Assimilation eine Lösung sei. Im Ersten Weltkrieg kämpfen sie Seite an Seite mit ihren christlichen Kameraden. Doch die Hoffnung erweist sich als Trugschluss. Unter den Nationalsozialisten gibt es für die Juden keine Zukunft mehr. Sechs Millionen Menschen werden auf grausame Weise ermordet. Einigen gelingt die Flucht in Länder wie die USA oder nach Israel. Viele besinnen sich hier wieder ihrer jüdischen Wurzeln.

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