„Der Löwe von Jerusalem“
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„Der Löwe von Jerusalem“

Teddy Kollek, hier zusammen mit Amos Kollek, war der erste Bürgermeister Jerusalems. (c) 3sat

Teddy Kollek, hier zusammen mit Amos Kollek, war der erste Bürgermeister Jerusalems. (c) 3sat

28.5.2011 – 14.00-14.45 Uhr – 3sat: ‚Der Löwe von Jerusalem‘, so nannte man ihn 38 Jahre lang: Mit Elan und Überzeugungskraft regierte der gebürtige Wiener Teddy Kollek von 1965 bis 1993 die Heilige Stadt. Wie kaum ein anderer hat er über Jahrzehnte hinweg die Geschicke des Staates Israel mitbestimmt. 1935 emigrierte er nach Palästina, wo er 1937 einer der Mitbegründer des Kibbutz Ein Gev am See Genezareth wurde. 3sat zeigt ‚Der Löwe von Jerusalem‘ anlässlich Teddy Kolleks 100. Geburtstag am 27. Mai.

1938 kehrte er noch einmal nach Wien zurück: Er traf dort Adolf Eichmann und überredete ihn, 3.000 jüdische Jugendliche nach England emigrieren zu lassen. Während des Kriegs arbeitete Kollek für die Jewish Agency. Im gleichen Zeitraum war er als Verbindungsoffizier zwischen der Haganah – den Verteidigungskräften der jüdischen Bevölkerung Palästinas – und den Geheimdiensten der Alliierte tätig, um jüdische Untergrundorganistionen im besetzten Europa zu unterstützen. 1952 holte ihn der Staatsgründer und erste Ministerpräsident Ben Gurion als Büroleiter in seine Regierung. Kollek hielt diese Position bis 1964 und wurde zum zweitmächtigsten Mann im neu gegründeten Staat. 1965 wurde er Bürgermeister von Jerusalem, zwei Jahre später – nach der Eroberung des bis dahin jordanischen Ostjerusalems – Bürgermeister der wiedervereinigten Stadt. Bis zu seiner Abwahl im Jahr 1993 machte er aus Jerusalem eine moderne, lebendige Stadt. Teddy Kollek starb am 2. Januar 2007 in Jerusalem.

Renata Schmidtkunz trifft ehemalige Mitstreiter und Gegner, Freunde aus Israel und Österreich und zeichnet mit ‚Der Löwe von Jerusalem‘ das Porträt eines ungewöhnlichen Politikers.

(Text + Fotos: 3sat)

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