„Das geheimnisvolle Grab“
|

„Das geheimnisvolle Grab“

Das geheimnisvolle Grab. (© Tele 5)

Das geheimnisvolle Grab. (© Tele 5)

Bei Ausschachtungsarbeiten für einen neuen Keller stößt Nasir Hamid, ein im israelischen Teil Jerusalems lebender palästinensischer Eisenwarenhändler, auf eine ungeöffnete Grabkammer. Die hinzugezogene Archäologin Sharon Golban entdeckt darin das Skelett eines Gekreuzigten, das offenbar aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung stammt. Bereits das Gerücht, dass es sich um die Gebeine Christi handeln könnte, versetzt den Vatikan in Aufregung: Hätte Golban tatsächlich das authentische Skelett des Nazareners entdeckt, so bedeutete dies, dass Jesus nicht, wie es in der Bibel steht, leibhaftig auferstanden ist.

Die Folge wäre eine grundlegende Infragestellung christlicher Dogmen. Mit dem Auftrag, die Position der katholischen Kirche zu vertreten – das heißt: den Fund als irrelevant abzutun – entsendet der Vatikan den Jesuitenpater Matt Gutiérrez nach Jerusalem. Doch auch Gutiérrez kann gegenüber den wissenschaftlichen Untersuchungen, die zusehends die Echtheit des Skeletts zu bestätigen scheinen, nicht einfach die Augen verschließen. Er gerät in eine tiefe Glaubenskrise. Obendrein versuchen orthodoxe Juden, die Ausgrabung zu verhindern, da dies in ihren Augen Grabschändung ist. Bald sieht auch eine palästinensische Splittergruppe die Chance, ihre Interessen durchzusetzen.

Antonio Banderas und Olivia Williams spielen die Hauptrollen in Jonas McCords Regiedebüt, das geschickt Diskussionen über theologische Grundfragen mit dem politischen Chaos im heutigen Jerusalem verknüpft. Dabei werden Fragen des Glaubens in dem wohldurchdachten Religionskrimi auf eine sehr materielle und sinnliche Art im Hier und Heute präsent. Aufgrund des gewagten Themas dauerte es jedoch über zehn Jahre, bis sich Produzenten für den Stoff finden ließen und die Dreharbeiten an Originalschauplätzen in Jerusalem und Rom aufgenommen werden konnten. Kameramann Vilmos Zsigmond hatte bereits Klassiker wie „Die durch die Hölle gehen“, „Der Tod kennt keine Wiederkehr“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ fotografiert.

Startseite