Alon Sariel – ein aufstrebender israelischer Musiker
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Alon Sariel – ein aufstrebender israelischer Musiker

Alon Sariel, ein junger, sympathischer Musiker aus Israel, hat seine vorübergehende Heimat in Deutschland. (© IsraelMagazin)

Alon Sariel, ein junger, sympathischer Musiker aus Israel, hat seine vorübergehende Heimat in Deutschland gefunden. (© IsraelMagazin)

HANNOVER (im) – Sie sind jung, offen für Neues, offen für andere Kulturen und Sprachen, die ihren persönlichen und musikalischen Horizont erweitern. Die neue Garde israelischer Musiker, die es in die Welt hinaus und auch nach Deutschland zieht. Zu ihnen gehört auch Alon Sariel. Er begann sein Studium an der Jerusalem Akademie und sein Weg führte ihn schließlich nach Deutschland an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Hier studiert er im Masterstudiengang Laute bei Prof. Hans Michael Koch und Dirigieren bei Prof. Martin Brauß. Das Leben in Deutschland gefalle ihm, die Kultur, die vielen Konzert– und Opernhäuser, die Natur und vor allem die „schnelle“ Bahn.

Lautenvirtuose und Dirigent

Geboren ist Alon Sariel in Beer Sheba, der Stadt, deren Bewohner nahe des Gaza-Streifens von den Raketen radikaler Palästinenser unter ständiger Bedrohung leiden und leben.
Obwohl seine Eltern keine künstlerischen Berufe ausüben, sein Vater ist Ingenieur, seine Mutter Grundschullehrerin, entschied sich Alon für eine musische Laufbahn.

Er begann sein Studium an der Jerusalem Akademie mit Mandoline, Laute und Dirigieren, dann führte ihn seine Ausbildung nach Brüssel an das Royal Concervatoire und schließlich nach Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt fühlt er sich wohl, sagt er. Ihm gefalle besonders, dass er innerhalb von zehn Minuten mit seinem Fahrrad an den für ihn wichtigsten Punkten der Stadt sein kann: Hochschule, Oper, NDR, Maschsee, Schwimmbad und Hauptbahnhof. Alon Sariel ist nicht nur ein großartiger Musiker, er versteht es glänzend, sein Handeln als Musiker und Mensch zu analysieren, zu verstehen und mitzuteilen.

Zum Huhn kein Mozert-Requiem

Er sagt, dass jeder Künstler in seinem Leben an einen Punkt komme, an dem seine Berufung im Alltag in jedem Handeln mitschwinge und unweigerlich verbinde. Das spiegele sich in allen Situationen wider, sagt der 25-Jährige. Wenn er nicht musiziert, hört er den ganzen Tag Musik, so auch beim Zubereiten von Mahlzeiten. Während Teigwaren im Salzwasser garen, könne er nicht Debussy hören, weil es nicht dem einfachen Charakter der Mehlspeise entspräche. Bei Zubereitung von Huhn rät er dringendst vom Hören eines Mozart Requiems ab. Dagegen gelinge Shakshuka, ein typisches israelisches Gericht, ganz hervorragend mit mittelalterlicher Musik.

Alon Sariel. (© privat)

Alon Sariel. (© privat)

Berufung ist stärker als Krankheit

Ein Konzert, das Alon vor einigen Monaten in Israel gab, wurde zum großen Erfolg trotz eines grippalen Infektes mit schmerzlichen Begleiterscheinungen. Das fantastische Ergebnis führt er auf seine Verbundenheit zur Musik zurück – diese sei höher als jeder Schmerz. Motti Schmitt, sein erster Professor an der Jerusalemer Akademie, verglich diese Verbundenheit mit einem mystischen Geheimnis, was sich zwischen seinen eigenen Molekülen ereigne und er dann er selbst sei. Diese Aussage hat Alon tief geprägt.

Musikalische Herausforderungen

Ihn begeistert generell alle Musik der vergangenen 500 Jahre, doch morgens beginnt er am liebsten mit der barocken Mandoline. Neben der klassischen Musik hat er eine besondere Vorliebe für Jazz. Während seiner Jerusalmer Zeit verbrachte er zahllose Stunden bei diesen Studienkollegen. Die Erfahrungen der Vergangenheit genießt er, auf die Zukunft blickt er erwartungsvoll, er fühlt Freude bei dem Gedanken, dass noch so viele Mahler und Bruckner Symphonien darauf warten, von ihm gespielt zu werden.

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München, Hannover, London

Alon Sariel können Sie live erleben. Am 10. Dezember 2011 gibt er sein Debüt als Gast-Dirigent des Münchner Kammerorchesters zusammen mit seinem Kollegen Markus Stockhausen, dem Sohn des berühmten Komponisten Karl-Heinz Stockhausen, und der Klarinetistin Tara Bauman.
Am 11., 13. und 15. Februar 2012 wird er an der Produktion der Monteverdi-Oper „Die Krönung von Poppea“ an der Hochschule in Hannover beteiligt sein. Danach geht es nach London, um Manolinenkonzerte mit dem London International Orchestra, dem Airedale Symphony, dem Arnold Sinfonia und dem Orchester der Stadt London zu geben. Er sei aufgeregt, wenn er daran denke, weil es sich teils um Weltpremieren handele.

Tour 2012

Im Sommer 2012 startet er zu seiner ersten Tour. Dann wird er auf dem Internationalen Fest de Mandoline de Castellar, Frankreich, spielen und beim Menton Kammermusik-Fest zu Gast sein, in Cambridge (UK) und San Diego (USA) unterrichten.

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