18. Jüdisch-Israelische Kulturtage Thüringen
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18. Jüdisch-Israelische Kulturtage Thüringen

Die Kulturtage wurden mit dem Leiziger Synagogalchor eröffnet. (Foto: AKSE)

Die Kulturtage wurden mit dem Leiziger Synagogalchor eröffnet. (Foto: AKSE)

ERFURT (im) – Vom 31. Oktober bis 17. November finden unter dem Motto „Kulturen im Dialog: Israel und Europa“ die 18. Jüdisch-Israelischen Kulturtage Thüringen statt. Die künstlerische Spannbreite reicht von sephardisch-mittelalterlicher Musik über mitteldeutsche Barockmusik, interpretiert von israelischen Alte-Musik-Spezialisten, über Synagogal- und Kantoralmusik bis hin Klezmerklängen und jiddischen Liedern.

Die Musiker der Kulturtage kommen 2010 aus Argentinien, Israel und Deutschland. Inhaltlich vertiefen das Thema Journalisten, Publizisten, Filmemacher und Schriftsteller aus Israel und Deutschland. Auch Gesprächsabende mit Zeitzeugen stehen auf dem Programm. Veranstalter ist der Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V.

Highlights sind etwa die Lesung des ehemaligen Israelischen Botschafters in Deutschland, Avi Primor sowie das Konzert der israelischen Accademia Daniel, die in Meiningen mitteldeutsche Barockmusik präsentieren wird.

„Diese beiden Veranstaltungen seien nur exemplarisch genannt, denn jeder einzelne Abend wird ein Höhepunkt werden! Sei es, wenn Zeitzeugen aus ihrem bewegten Leben berichten, wenn internationale Bands jüdische Musik neu interpretieren, wenn spannende Lesungen und Vorträge zum Nachdenken und Dialog einladen oder wenn Filme sie in eine fremde Welt entführen“, so der Vorsitzende des Fördervereins, Georg Funke.

Vielfältige kulturelle Beziehungen verbanden Israel schon lange vor seiner offiziellen Gründung mit Europa. Menschen aus unterschiedlichsten Nationen wanderten aus ins Gelobte Land, flohen vor den Schrecken des Nationalsozialismus oder verließen, dem Nachkriegseuropa entronnen, ihre Heimat in Richtung Israel. Sie brachten ihre Sprachen, ihre Literatur und ihre Melodien mit. So entstand ein faszinierender kultureller Schmelztiegel.

Bis heute ist wohl kaum ein Land des Nahen Ostens so europäisch geprägt wie Israel. Und auch in die andere Richtung sind die kulturellen Verbindungen spürbar. So gilt Berlin wegen seiner kulturellen Vielfalt heute unter jungen Israelis als eine der interessantesten Adressen, die internationale Musikwelt ist geprägt durch exzellent ausgebildete israelische Musiker und in neuen israelischen Kinofilmen eröffnen sich uns oft sensible und überraschende Einblicke in den schwelenden Nahostkonflikt.

Die Schirmherrschaft über die diesjährige Veranstaltungsreihe haben die Thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, der Israelische Botschafter in Deutschland, seine Exzellenz Yoram Ben-Zeev sowie der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein übernommen. Unterstützt wird die Initiative des Fördervereins „Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V“ von 24 Institutionen, Gesellschaften und Stiftungen. Gemeinsam wird so eine Reihe von 55 Einzelveranstaltungen binnen 18 Tagen im ganzen Freistaat ermöglicht: 27 Veranstaltungsorte in acht Städten, 18 Konzerte, 14 Vorträge, 4 Lesungen, 12 Filmabende, 6 Führungen durch Erfurt.

(se)

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