Qumran Rollen gehen online
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Qumran Rollen gehen online

Ein Geschenk der Leon Levy Stiftung: die Digitalisierung aller 900 Qumran-Manuskripte. (Foto: IAA)

Geschenk der Leon Levy Stiftung: die Digitalisierung aller 900 Qumran-Manuskripte. (Foto: IAA)

JERUSALEM (im) – Als Teil seines 20-jährigen Bestehens hat die israelische Altertumsbehörde Israel Antiquities Authority (IAA) in Zusammenarbeit mit dem Internet-Giganten Google ein außergewöhnliches Projekt in Angriff genommen: Sämtliche 900 Qumran-Rollen sollen digitalisiert werden und der Öffentlichkeit über das Internet zur Verfügung stehen.

Das großzügige Geschenk der Leon Levy Stiftung mit finanzieller Unterstützung der Stiftungen Arcadia und Yad Hanadiv, wird die israelische Altertumsbehörde mit neuesten Technologien das gesamte Archiv von 900 Schriftstücken, bestehend aus 30.000 Einzelfragmenten, hochauflösend digitaliseren und der Öffentlichkeit über das Internet zur Verfügung stellen. Das ist das erste Mal, dass die Rollen seit ihrer Entdeckung in den 1950er-Jahren, fotografiert werden.

Die Altertumsbehörde wird dieses wegweisende Projekt zusammen mit Google Israel verwirklichen. Dazu werden nicht nur die digitalisierten Rollen ins Netz gestellt, sondern auch zusätzliche Informationen, die eine Suche in verschiedenen Sprachen und mit relevanten Suchbegriffen ermöglichen soll, so dass Ergebnisse für die Wissenschaft und für artverwandte Forschungsfelder zu neuen Erkenntnissen führen können.

„Wir stellen eine bahnbrechende Verbindung zwischen dem Fortschritt und der Vergangenheit her, indem wir dieses einzigartige Erbe für zukünftige Generationen bewahren“, so Shuka Dorfman, Direkter der IAA. „Wir sind stolz, ein Projekt zu starten, das unbegrenzten Zugang zu einem der wichtigsten archäologischen Funde des 20. Jahrhundert bieten wird, der für Bibelstudien sowie die Geschichte des Judentums und frühen Christentums entscheidend ist.“

Die innovative Aufnahmetechnologie der US-Firma MegaVision wird Anfang 2011 in den Wissenschaftsräumen der Altertumsbehörde installiert. Das System ist in der Lage, die digitalen Aufnahmen jedes Rollenfragments in unterschiedlichen Wellenlängen in jeweils höchster Auflösung zu erfassen. Dieses ermöglicht eine Langzeitbeobachtung für die Konservierung in einer nichtinvasiven und genauen Art und Weise. Die Qualität der Aufnahmen wird den Originalen gleichen, was erneute Aufnahmen überflüssig macht und so für nachfolgende Generationen nutzbar ist.

(mh/artdaily)

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