Spendenaufruf für Rückkehr der äthiopischen Juden

Die ersten Falshamura-Juden bei ihrer Ankunft in Israel. Noch 2.000 von ihnen befinden sich unter teils menschenunwürdigen Bedingungen in Äthiopien und sollen zügig nachkommen. (© Keren Hayesod)
IBIM/GONDAR (im/kh) – Noch rund 2.000 Falashmura-Juden befinden sich in Äthiopien, die nach Entscheidung der israelischen Regierung möglichst zügig nach Israel gebracht werden sollen. Die Maßnahmen zu dieser humanitären Aktion werden maßgeblich von der israelischen Hilfsorganisation Keren Hayesod umgesetzt, unter anderem muss ein neues Auffanglager für Neueinwanderer in Ibim nahe Sderot errichtet werden.
Übergangsweise wurden rund um die Anlage der Jewish Agency in Gondar Unterkünfte für die ausreiseberechtigten Falashmura-Juden aufgestellt, die jedoch nicht für einen dauerhaften Aufenthalt ausgelegt sind. Die rund 2000 Menschen leben unter sehr schwierigen Umständen in 16 Behelfsbauten, belegt mit jeweils rund 100 bis 150 Personen. Diese Bauten sind mit Einzelräumen versehen, in denen bis zu neun Personen leben müssen – ohne fließend Wasser, Küche und Toilette. Auch die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist alles andere als günstig: Etwas Mehl und Gemüse sowie dringend benötigte Grundnahrungsmittel stellt die Jewish Agency in Nahrungspaketen zur Verfügung, so weit die Spendengelder reichen, und die werden immer knapper.
Die Hilfsorganisation Keren Hayesod beschreibt die Lage als sehr schwierig, denn im Lager herrsche großer Mangel. „Holt uns hier raus, erlöst uns. Wir sind schon seit Jahren hier in Gondar und warten. Wir träumen von Zion, von Jerusalem.“ sind die oft gehörten Sätze derjenigen, die nach Israel ausreisen möchten und dürfen. „Die Dörfer haben wir schon vor vielen Jahren verlassen“, sagen sie. „Es gibt keinen Weg zurück. Nur vorwärts, in Richtung Zion“. Das größte Hindernis stellen die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten der Hilfsorganisationen dar.
Keren Hayesod schreibt: „Viele von Ihnen warten in der Tat schon seit fünf bis acht Jahren. Jede Gesandtschaft, die aus Israel und anderen Teilen der Welt kommt, gibt ihnen Hoffnung – eine kleine Ermutigung. Doch das lindert das Leiden nicht. Und das Leid ist groß. Die Sehnsucht nach Familienmitgliedern, die bereits nach Israel eingewandert sind, ist eine schmerzhafte Sehnsucht. Die Tage sind lang, und die Nächte noch länger.
Und bis die Entscheidung, die Einwanderung zu beschleunigen in die Tat umgesetzt wird, organisieren sie sich. Sie machen sich bereit. Die Vorbereitungen sind definiert als ‚der Beginn der Rückkehr zum Judentum‘. In Gondar befinden sich zu jeder Zeit durchschnittlich drei jüdische Religionslehrer, die vom Oberrabbinat beauftragt sind. 450 Kinder, die im Lager zurück geblieben sind, lernen in einer Schule, die von der Agency errichtet wurde. Es ist eine Schule auf hohem Niveau. Die Lehrer sind Ortsansässige. Es wird auch Hebräisch gelernt. Die Koordinatorin ist die Ehefrau des Israelischen Gesandten (Esti ist Lehrerin). Sechs Freiwillige helfen zu jeder Zeit in der Schule aus und unterstützen die Kinder beim Hebräisch lernen und bereiten sie auf das Leben in Israel und das Lernen in den Schulen vor. Es wurde bestimmt, dass mit der Beendigung der Einwanderung der Falashmura in Israel, die Schule – so wie sie ist, einschließlich Ausstattung und Mobiliar, der Stadt übergeben wird.
Alle Einheiten, die an der Umsetzung der Regierungsentscheidung beteiligt sind, die Einwanderung der Falashmura zu beschleunigen, sagen, dass es nur an Geld fehlt. Und das nicht zu knapp. Es bestehen hohe Kosten, um die hungrigen Menschen im Lager in Gondar zu ernähren; hohe Kosten auch für die Klinik, die dort errichtet wurde, um Krankheiten zu vermeiden; hohe Kosten für die Schule und für die Wohnstätten. Es werden dringend beträchtliche Summen benötigt, um das gesetzte Ziel zu erreichen und um das Leid im Lager zu verkürzen – die Ausbildung abzuschließen und die Neueinwanderer auf das neue Leben, in Zion, von dem sie träumen, vorzubereiten.
Es werden außerdem beträchtliche Summen benötigt, um die Errichtung des neuen Aufnahmezentrums – IBIM, in der Nähe von Shderot – fertigzustellen. Die neue Anlage, die das 17. Aufnahmezentrum in Israel für Einwanderer aus Äthiopien sein wird, befindet sich im rechtlichen Kompetenzbereich des Gemeinderats „Shaar Hanegev“. Dort stehen Wohnungen bereit, in denen bis zu 600 Neueinwanderer untergebracht werden können. Es gibt eine Synagoge, einen Ulpan, Kindergärten und Kinderkrippen. Alle Dienstleistungen sind im Aufbau. Einige befinden sich bereits im Endstadium der Fertigstellung. Die Kinder der Neueinwanderer aus Äthiopien werden in die Schulen in den nahe gelegenen Orten Shderot, Netivot und Ofakim lernen. Sie werden jeden Morgen dorthin gefahren, um schneller in die Gesellschaft gleichaltriger aus dem Orten der Umgebung integriert zu werden.
Spender der Keren Hayessod sind gegenwärtig damit beschäftigt den Kreis zu schließen: die Beendigung der Einwanderung aus Äthiopien, alle Neueinwanderer „nach Hause“ zu bringen und dem jahrelangen Leiden, dem Hunger und der Qual ein Ende zu bereiten.“
Spendenkonto
Keren Hayesod
Stichwort „Falshamura“
Konto 1007165400
BLZ 50010111
Santander Bank AG Frankfurt
Jeder Betrag ist willkommen
(Keren Hayesod)