1.600 Jahre altes Bodenmosaik bei Tel Aviv freigelegt

Mehrfarbiges Mosaikpflaster aus byzantinischer Zeit

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1.600 Jahre altes Bodenmosaik bei Tel Aviv freigelegt

In Yavne freigelegter Mosaikboden

In Yavne freigelegter Mosaikboden. (© Assaf Peretz/Israelische Altertumsbehörde)

TEL YAVNE (im) – Die „archäologische Schatzkammer“ Israel hat ein neues Bodenmosaik aus dem 4.-5. Jahrhundert n. Chr. freigegeben und erfreut besonders Zvi Gur-Ari, den Bürgermeister der Gemeinde Yavne südlich von Tel Aviv: „Die archäologische Bewahrung und das Bewusstsein für die Vergangenheit sind wichtige Werte im Leben der Stadt Yavne, die eine großartige Geschichte hat.“ Das mehrfarbige Mosaikpflaster aus der byzantinischen Zeit wurde bei archäologischen Ausgrabungen unter der Leitung von Avishag Reiss von der Israelischen Altertumsbehörde entdeckt. Der Boden ist mit bunten geometrischen Motiven verziert und hat einen schwarzen rechteckigen Rahmen, so der Forscher. Das Mosaik sei mit einer speziellen Säure gereinigt worden und zum Erstaunen aller Beteiligten sei ein bunter Mosaikteppich zum Vorschein gekommen.

Das Ausgrabungsgelände liegt unmittelbar beim heutigen Yavne.

Das Ausgrabungsgelände liegt unmittelbar beim heutigen Yavne. (© Assaf Peretz/Israelische Altertumsbehörde)

Der Öffentlichkeit wird dieses prächtige Überbleibsel der Vergangenheit im Kulturzentrum der Stadt präsentiert werden. Es wird seitens der Fachleute spekuliert, dass der Boden in einem Herrenhaus innerhalb eines wohlhabenden Viertels gelegen habe. In den letzten Jahren hat die Israelische Altertumsbehörde im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms der Israel Land Authority groß angelegte archäologische Ausgrabungen südöstlich von Tel Yavne durchgeführt. Bei den Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Elie Haddad, Liat Nadav-Ziv und Dr. Jon Seligman, wurde ein ausgedehntes Industriegebiet freigelegt, das mehrere Jahrhunderte in Betrieb war.

Die Lage des Mosaikbodens innerhalb der architektonischen Umgebung.

Die Lage des Mosaikbodens innerhalb der architektonischen Umgebung. (© Assaf Peretz/Israelische Altertumsbehörde)

Der Mosaikboden ist mit bunten geometrischen Motiven verziert und hat einen schwarzen rechteckigen Rahmen. „Anfangs haben wir nicht bemerkt, dass der Boden mehrfarbig ist“, sagen Dr. Elie Haddad und Dr. Hagit Torgë. „Wir gingen davon aus, dass es sich um eine einfache weiße Mosaikpflasterung handelt, die zu einer weiteren Industrieanlage gehört. Aber schwarze Flecken auf dem Mosaik deuteten darauf hin, dass es sich um mehr als eine Farbe handelte, und veranlassten uns, die weißliche Patina zu entfernen, die es jahrelang bedeckt hatte.“ Nachdem das Mosaik vor Ort dokumentiert, gezeichnet und fotografiert worden war, wurde es entfernt und vorübergehend in die Mosaikwerkstatt der Israelischen Altertumsbehörde im Rockefeller Museum überführt, wo es von den Naturschutzexperten der Behörde behandelt und aufbewahrt wurde.

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