„Kol Ishah – Der Rabbi ist eine Frau“
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„Kol Ishah – Der Rabbi ist eine Frau“

Rabbi Elisa Klapheck. (© 3sat)

Rabbi Elisa Klapheck. (© 3sat)

9.7.2012 – 23.00 Uhr – 3sat: Seit mehr als 30 Jahren gibt es im Reformjudentum Rabbinerinnen, seit 1985 werden Frauen auch im Konservativen Judentum ordiniert. Nur noch das Orthodoxe Judentum weigert sich, Frauen als Rabbinerinnen anzuerkennen. Wie auch im Christentum entspringt die traditionelle jüdische Sicht der Stellung der Frauen in Familie und Gesellschaft einer patriarchalischen Kultur biblischer Zeiten.

Bis heute sind Frauen den Männern auch in der Religionsausübung nicht gleichgestellt. Im Judentum wurde mit Beginn des 20. Jahrhunderts zwar auch Frauen und Mädchen zunehmend das Thora- und Talmudstudium erlaubt, mancherorts durften Frauen auch Vorstandsämter in den Gemeinden besetzen.

Die Dokumentation „Kol Ishah – Der Rabbi ist eine Frau“ aus der Reihe „Kreuz & Quer“ gibt Einblicke in das moderne Judentum und zeigt vier Frauen, die in New York, Los Angeles, in Frankfurt am Main und in Amsterdam als Rabbinerinnen tätig sind. Thematisiert werden die Entstehung und Anliegen der jüdischen Frauenbewegung ebenso wie die Schwierigkeiten, mit denen Rabbinerinnen bis heute zu kämpfen haben. In den Film eingewebt ist die Geschichte von Talmud Professorin Judith Hauptman, deren langer Traum selbst Rabbinerin zu werden, erst vor einigen Jahren in Erfüllung ging. Rabbinerin Elisa Klapheck erinnert auf eindrucksvolle Weise, dass als erste ordinierte Rabbinerin Regina Jonas von 1935 bis zu ihrer Deportation 1942 in Berlin gewirkt hat. Erst viele Jahre später werden im Reformjudentum seit 1972 Frauen als Rabbinerinnen anerkannt und im Konservativen Judentum seit 1984.

(Text + Fotos: 3sat/ZDF)

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