Akko: Idyllische Lage direkt am Mittelmeer. (© Matthias Hinrichsen)

Akko: Idyllische Lage direkt am Mittelmeer. (© Matthias Hinrichsen)

„Wer Akkon (Akko) erobert, erobert die Welt!“ soll Napoleon gesagt haben, nachdem er sich 1799 zwei Monate vergeblich an der Eroberung dieser damals mächtigen Stadt versucht hatte. Originale Kanonen auf dem Festungswall zeugen von der erfolglosen Belagerung des französischen Feldherrn. Schon im 3. Jahrtausend v.Chr. wurde die idyllisch gelegene Landzunge nördlich von Haifa besiedelt, war für einige Jahrzehnte in der Hand von Kreuzrittern, deren städtische Anlage sich mit gewaltigen Kreuzgewölben und Säulen unter der heutigen Altstadt erstreckt und eins der interessantesten Zeugnisse der Zeit in Israel darstellt. Auch wenn das unchristliche Eroberungsverhalten der Kreuzritter heute zu Recht verurteilt wird, so hinterließen sie doch eindrucksvolle Bauten und für Akko eine einmalige, sehenswerte historische Sehenswürdigkeit. Im Jahr 2001 wurde die gesamte Altstadt von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben, was die historische Bedeutung noch einmal unterstreicht.

Die unterirdische Kreuzfahrerstadt mit ihren gewaltigen Säulen. (© Matthias Hinrichsen)

Die unterirdische Kreuzfahrerstadt mit ihren gewaltigen Säulen. (© Matthias Hinrichsen)

Akko – die einst mächtige Stadt

Franz von Assisi war so begeistert von dem Ort, dass er 1219 das bis heute existierende Franziskanerkloster erbauen ließ. Die Lage war optimal geeignet als Umschlagplatz für Güter aus aller Welt, die per Schiff anlandeten, die Waren ins weite Hinterland mit Karawanen brachten und so den kulturellen Austausch begünstigten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die florierende Stadt vom Osmanischen Reich vereinnahmt, seine wirtschaftliche Vormachtstellung verlor Akko im 19. Jahrhundert. Immer größer wurden die Dampfschiffe, immer tiefer rechte der Kiel ins Meereswasser hinab – bis die Hafenanlage zu flach war für eine Einfahrt. Dieser hat sich bis heute in seiner ursprünglichen Ausführung erhalten und bietet Fischerbooten und Freizeitskippern ein idyllisches Refugium.

Die Al-Seituna-Moschee in der Altstadt von Akko. (© Matthias Hinrichsen)

Die Al-Seituna-Moschee in der Altstadt von Akko. (© Matthias Hinrichsen)

Akko – heute

Heute leben Muslime, Juden und Christen einträchtig nebeneinander. Neben der alten Kreuzfahrerstadt und den Festungsmauern, sollten Besucher unbedingt die Tunesische Synagoge „La Dschariba“ besichtigen. Nach der israelischen Staatsgründung wurde sie mit Millionen von Mosaiksteinchen an Wänden und Decken, selbst im Treppenhaus, mit Szenen der jüdischen und israelischen Geschichte ausgeschmückt, weltweit einmalig in Ausführung und Schönheit. Für Liebhaber authentischer Mittelmeerküche sei das „Uri Buri“ wärmstens empfohlen. Es gilt als das beste Fischrestaurant Israels. Patron Uri Jeremias serviert nur, was ihm selbst schmeckt und das findet großen Anklang, obwohl er nie den Beruf des Kochs erlernt hat. Dem Feinschmecker war die Qualität gar 2,5 von fünf „F“ wert, gleichauf mit Nobel-Restaurants.

Akko – Neues

Die ehemalige Kreuzfahrerstadt zählt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten der nördlichsten Stadt Israels. Akko hat diese – die Teil des Weltkulturerbes „Altstadt“ ist – zu einer Art Museum verwandelt und präsentiert die Geschichte Akkos, Ausgrabungen, Artefakte und die Kreuzfahrerstadt in einer modernen, aber auch beeindruckenden Art, sodass ein Besuch unbedingt empfohlen wird. Eine besondere Rolle spielt dabei die Beleuchtung, die Wichtiges gekonnt in Szene setzt und dem Besucher ein wenig auch eine mystische Umgebung bietet. Diese Aufbereitung zeigt, dass Geschichte nicht langweilig sein muss, historische Bauwerke einen unverwechselbaren Charme haben und dennoch viel Informationen vermittelt werden können.

Besucherinformationen

Akko (Akkon)

Für einen ersten historischen Überblick, lohnt ein Video im Besucherzentrum (auch auf Deutsch) und die vielen Prospekte und Broschüren. Von dort aus sind Kreuzfahrerfestung, Hafen und Altstadt unmittelbar zu erreichen.

Top-Sehenswürdigkeiten: Altstadt, Kreuzfahrerfestung, „Verzauberter Garten“ beim Besucherzentrum, Tunesische Synagoge „La Dschariba“, Fischrestaurant „Uri Buri“

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