Das Wadi David im En Gedi Naturreservat zählt mit seinen zahlreichen Wasserfällen zu den schönsten in ganz Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Das Wadi David im En Gedi Naturreservat zählt mit seinen zahlreichen Wasserfällen zu den schönsten in ganz Israel. (© Matthias Hinrichsen)

Israel Magazin TippDas spektakuläre En Gedi Naturreservat westlich des Toten Meeres ist mit zwei reizvollen Wadis besonders attraktiv. Sie sind das ganze Jahr begehbar und liegen nicht weit entfernt voneinander: Wadi David im nördlichen Bereich und 200 Meter südlich davon Wadi Arugot. Vier Quellen im En Gedi Naturreservat, die von Regenfällen in den judäischen Bergen gespeist werden, haben eine Gesamtdurchflussmenge von drei Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr.

Traumhafter Ausblick über das Tote Meer von En Gedi aus. (© Matthias Hinrichsen)

Traumhafter Ausblick über das Tote Meer von En Gedi aus. (© Matthias Hinrichsen)

Die Kombination aus Standort und Frischwasserquellen ermöglicht in der Oase En Gedi sehr vielfältigen Pflanzen und Tieren friedlich Seite an Seite zu leben. In der Flora finden Sie Akazien, Christusdorn und den Sodomsapfel. Letzterer zählt übrigens zu den Nachtschattengewächsen, erreicht bis zu einen Meter Höhe und wehrt sich gegen Annäherungsversuche mit unangenehmen Stacheln. Zeitweise trägt er glänzende, gelbe, harte und zwei Zentimeter große Früchte, die jedoch nicht genießbar sind auch wenn die Bezeichnung Apfel im Wort enthalten ist. Entlang des Flussbettes wachsen riesiges Schilfgras und Rohrkolben, während die Felswände Heimat für verschiedene Moos- und Farnarten wie das Frauenhaar sind.

Wandern in En Gedi

Hier soll der biblischen Überlieferung nach König David seinem Verfolger König Saul aufgelauert haben. (© Matthias Hinrichsen)

Hier soll der biblischen Überlieferung nach David seinem Verfolger König Saul aufgelauert haben. (© Matthias Hinrichsen)

Die Region En Gedi lädt zum Wandern ein. Das wissen, trotz der abseitigen Lage aber auch sehr viele andere Menschen, insbesondere Israelis. Auch sie lieben diesen Ort und besonders Gruppen junger Menschen streben teils lautstark bergauf. Daher sollten Sie unbedingt frühzeitig, zumindest im Wadi David, unterwegs sein, denn hier tummeln sich ab vormittags die Massen. Wie bei jeder Wanderung in Israel empfiehlt es sich, festes Schuhwerk zu tragen. Ihre Füße und auch ihre Knöchel werden sicher dankbar sein, bei unebenen Wegen nicht stark beansprucht werden zu müssen. Zwar gehen die meisten hier in Sommerlatschen, aber das sollte sie nicht beeindrucken.

Entspannen im Naturpool I: Wadi David

Sehr empfehlenswert ist der Aufstieg zum höchsten Punkt des Wadi David in der Oase En Gedi, von wo aus das Flüsschen in die Tiefe stürzt. Dort nämlich erwartet Sie nach etwa eineinhalbstündiger Wanderung ein kühles Bad. Über ein paar Eisensteighilfen gelangen Sie in ein kleines Becken (Poolhöhle), da sich mit etwa 20 bis 25 Grad kühlem Quellwasser gefüllt hat. Sie können sich, abseits der Massen, sich in Ruhe erfrischen und den Ausblick genießen. Weit unter Ihnen hören Sie das Stimmengetöse und sind wahrscheinlich froh, nicht mittendrin zu sein.

Den Abstieg können Sie auf dem direkten Rückweg durchführen, was allerdings langweilig wäre.

Biegen Sie auf der Mitte (gekennzeichneter Wanderweg) der Höhe nach rechts ab, überqueren die leichten Hügelvorsprung und kommen vorbei an der Shulamit-Quelle und den Überresten des Chalkolit-Tempels. Menschen mit Höhenangst sollten den Weg meiden, da der Anstieg teilweise recht nah an Abhängen entlang führt.

Über den Vorsprung hinweg, wandern Sie bequem in Serpentinen bergab und gelangen mit wenig Anstrengung, vorbei an einer Dattelplantage, zu einer altertümlichen Synagoge mit wunderschönem Mosaikboden. Nur noch ein paar hundert Meter weiter ist der Parkplatz. Ach ja, nehmen Sie sich mindestens 1,5 Liter Wasser mit und füllen Sie die Flasche auf dem Rückweg unterwegs an der am Wegrand gelegenen Quelle nach! Trinken nicht vergessen – alle 5-10 Minuten kleine Schlücke.

Entspannen im Naturpool II: Wadi Arugot

Im Wadi David wechseln sich schroffe Felsen mit dem Nass eines Wasserlaufes ab. (© Matthias Hinrichsen)

Im Wadi David wechseln sich schroffe Felsen mit dem Nass eines Wasserlaufes ab. (© Matthias Hinrichsen)

Das südliche Wadi ist sehr kärglich besucht. Das hat den Vorteil, Ruhe vor lautstarken Massen zu haben. Die beiden Wege zum versteckten Wasserfall und dem oberen Pool sind herausfordernd.  Sie verlaufen beide im Wadi, der eine am und durch den Bachlauf, der andere oberhalb in einer wandertechnisch herausfordernden Wegstrecke, auf der man schwindelfrei sein sollte, da auf manchen Passagen steil abfallende Abhänge unmittelbar neben dem Pfad Sicherheit erfordert.

Der Pfad im Tal ist anstrengend. Sie müssen von Stein zu Stein balancieren und der Pfad verläuft ständig im Zick-Zack-Kurs. Die Suche nach den Markierungen, um einen gangbaren Weg zu finden ist nicht minder aufwändig. Sobald Sie am oberen Pool eintreffen und in aller Ruhe ein Bad in dem erfrischenden klaren Wasser nehmen können, sind alle Anstrengungen vergessen.

Tipp für die Anreise: Sollten Sie nicht mit einer Gruppe anreisen und auch über keinen Mietwagen verfügen, erreichen Sie En Gedi bequem mit dem Egged Linienbus von Jerusalem aus. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde 25 Minuten und Sie haben Gelegenheit, Einheimische und andere Reisende kennen zu lernen. Darüber hinaus ist die Fahrt mit dem Egged-Bus äußerst preiswert: 36 NIS kostet die einfache Fahrt, Hin- und Rückfahrt zusammen 62 NIS. Sie starten vom Zentral-Busbahnhof (Central Bus Station) und steigen an der Station En Gedi aus. Die Rückfahrt ist ebenso unproblematisch, jedoch kann sich der Bus um bis zu eine halbe Stunde verspäten (die Bushaltestelle ist an der Hauptstraße im nördlichen Ende). Das Ticket lösen Sie direkt beim Busfahrer und der Bus fährt stündlich. Sollten Sie direkt auf der Homepage von Egged nach Busverbindungen suchen wollen, müssen Sie Ein Gedi eingeben (mit i, Gross- und Kleinschreibung ist wichtig). Abfahrt wochentags am zentralen Busbahnhof: 8.00, 9.00, 9.45*, 11.00, 12.00 und 13.00 Uhr mit Linie 486 bzw. 421*. Rückfahrt erfolgt ebenfalls stündlich. Tipp: Kaufen Sie ein Tagesticket gleich bei der Hinfahrt, wenn Sie am gleichen Tag wieder zurückfahren.

Tipp 1: Der Botanische Garten im Kibbutz En Gedi ist äußerst sehenswert. Nehmen Sie sich rund eine Stunde Zeit für einen erholsamen Abstecher.

Tipp 2: Die antike Synagoge zwischen Wadi David und dem Kibbutz ist ebenfalls eine Besichtigung wert. Mosaikböden aus römischer Zeit erinnern an die frühe Existenz der Siedlung, die bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. existierte, was Überreste eines Tempels aus der Zeit belegen. 1970 wurde Fragmente einer Thorarolle mit Texten aus dem 3. Buch Mose gefunden.

Israel Nature and Park Authority Besucherinformationen

En Gedi

  • Schwierigkeitsgrad: geringfügig anstrengend
  • Geeignet für: Fußgänger, teilweise Rollstuhl geeignet (Ausgrabungen, jedoch nicht die Wanderungen)
  • Aufenthaltsdauer: 1,5 Stunden – ganztägig
  • Beste Besuchszeit: Frühling, Herbst, Winter
  • Besonders sehenswert: Wanderung zum David Wasserfall
  • Ausstattung: Imbiss, Souvenir-Shop (im Eingangsbereich zum Wadi David)
  • Öffnungszeiten: Sommerzeit So-Do, Sa 8.00-17.00 Uhr, Fr und Tag vor Feiertag 8.00-16.00 Uhr; Winterzeit 8.00-16.00 Uhr, Fr 8.00-15.00 Uhr; Tag vor Feiertag Fr 8.00-13.00 Uhr; letzter Einlass eine Stunde von Schließung
  • Telefon Wadi David: 08-6584285, Wadi Arugot 08-6118860
  • Eintritt: Erwachsene NIS 27/Kinder NIS 14, Gruppen ab 30 Personen NIS 22/13; für einen Besuch des Wadi Arugot am gleichen Tag ist nur ein Ticket notwendig, bei separatem Besuch sind die Eintrittsgebühren identisch; nur Synagoge: Erwachsene NIS 14/Kinder NIS 7, Gruppen ab 30 Personen NIS 13/6
  • Hunde sind nicht erlaubt

Die Angaben basieren auf Informationen der Israel Nature and Parks Authority / Änderungen möglich

Bibelstellen zu En Gedi finden Sie HIER.

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