Manuela Bleibergs, Chefin des koscheren Cafés. (Foto: ARD)
Manuela Bleibergs, Chefin des koscheren Cafés. (Foto: ARD)

Manuela Bleibergs, Chefin des koscheren Cafés. (Foto: ARD)

Alles koscher bei Einsfestival

Fr 10.12. um 15.30 Uhr
Sa 11.12. um 08.40 Uhr
Mo 13.12. um 10.15 Uhr

Das Café Bleibergs in Berlin-Charlottenburg
Eine unorthodoxe Dokumödie von Uri Schneider

Es sind 55 Quadratmeter ‚Jiddischkeit‘, wie die Juden sagen würden, so etwas wie jüdisches Herz und jüdische Seele: Das Café Bleibergs mitten in Berlin-Charlottenburg. Hier kümmert niemanden besonders wie normal oder nicht normal jüdisches Leben in Deutschland 60 Jahre nach dem Holocaust wieder ist, am allerwenigsten die ewig gestresste Chefin des Etablissements. Die heißt Manuela Ramona Gabriela Chaya Ruth Hoffmann-Bleiberg und hatte von Gastronomie keinen Schimmer, als sie vor rund drei Jahren ihr Café eröffnete. Heute ist das Café Bleibergs für viele längst wie ein zweites Zuhause. In seinen südländisch angehauchten Räumen treffen sich einsame Seelen und skurrile Gestalten.

Wie etwa Ugi, die mongolische Köchin, die gern behauptet, die ‚einzige Jüdin aus der Mongolei zu sein‘. Oder Stammkunde Boris, ein Autoverkäufer, der heute schon frommer ist als alle anderen, obwohl er noch gar kein Jude ist, sondern erst einer werden will. Da ist natürlich auch Rabbiner ‚Euer Ehren‘ Jitshak Ehrenberg, der immer ein Auge darauf hat, dass in Manuela Bleibergs Café wirklich alles koscher ist. Und nicht zu vergessen Georg, der Antiquitätenhändler und selbst erklärte Gigolo, der im weißen Anzug auf seinem Motorrad durch Berlin düst und nichts so sehr liebt wie die Klezmerabende im Bleibergs. Wenn Jossifs Combo ‚Klezmer Chidesh‘, zu deutsch: das ‚Klezmerwunder‘, zum Tanz aufspielt, hält es dort keinen mehr auf den Stühlen. Autor Uri Schneider nennt seine augenzwinkernde Milieustudie eine ‚unorthodoxe Dokumödie‘.

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