Hildegard Müller neue Präsidentin der D-I-W
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Hildegard Müller neue Präsidentin der D-I-W

Die neue Präsidentin der D-I-W Hildegard Müller bei ihrer Antrittsrede in Berlin. (© Matthias Hinrichsen)

Die neue Präsidentin der D-I-W Hildegard Müller bei ihrer Antrittsrede in Berlin. (© Matthias Hinrichsen)

BERLIN (im) – Prominente aus Politik und Wirtschaft kamen am Dienstagabend während eines Galadinners in Berlin zusammen, um Hildegard Müller als neue Präsidentin der Deutsch-Israelischen Wirtschaftsvereinigung (D-I-W) willkommen zu heißen. Die mehr als 200 Anwesenden verabschiedeten gleichzeitig Horst Teltschik, der neun Jahre erfolgreiche Aufbauarbeit der D-I-W leistete und sie zu einer „veritablen“ Gesellschaft entwickelte.

Hildegard Müller ist die Wunschkandidatin von Teltschik. Er nannte sie in seiner Rede eine exzellente Kennerin und ehrliche Freundin Israels. Müller war von 2005 bis 2008 Staatsministerin im Bundeskanzleramt, saß der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe vor, ist Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin, zugleich Stellvertreterin von Reinhold Robbe, und Vorsitzende des Freundeskreises Yad Vashem in Deutschland. Die neue D-I-W-Präsidentin sagte in ihrer Antrittsrede, die politische Linie der Bundeskanzlerin Angela Merkel voll zu unterstützen. Sie mahnte allerdings auch an, Israel nicht nur mit Lippenbekenntnissen beizustehen, besonders in der derzeit schwierigen Lage wolle die D-I-W Fundament wirtschaftlicher Stabilität für beide Länder sein.

Ihren Vorgänger Horst Teltschik lobte sie, dass er aus dem damals kleinen Pflänzchen D-I-W, das nach Aussagen von D-I-W-Geschäftsführer Grisha Alroi-Arloser seinerzeit kurz vor dem Aus stand, eine „veritable Gesellschaft“ erschaffen habe. Sie wolle die D-I-W weiter wachsen lassen, die „positiver Multiplikator für Geschäftsbeziehungen“ sein soll. So würden kleine und mittlere Unternehmen und Forschungsseinrichtungen auf ihrem jeweiligen Weg begleitet werden.

Horst Teltschik übergibt gerne die Präsidentschaft an Hildegard Müller, da er in ihr eine adäquate Nachfolgerin sehe. (© Matthias Hinrichsen)

Horst Teltschik übergibt gerne die Präsidentschaft an Hildegard Müller, da er in ihr eine adäquate Nachfolgerin sehe. (© Matthias Hinrichsen)

Horst Teltschik sagte gegenüber den IsraelMagazin, er sei zutiefst überzeugt von dem Potenzial der wirtschaftlichen, technologischen und wissenschaftlichen Kooperation zwischen Israel und Deutschland, besonders auf dem Hi-Tech-Sektor. Enttäuscht sei er, wie wenig deutsche Unternehmen dieses Potenzial nutzen würden, was oftmals aus unbegründeten Verlustängsten herbeigeführt werde. Sein Wunsch für die Zukunft: „Israel hat die meisten und erfolgreichsten Start-Up-Unternehmen weltweit, die eine großes Interesse an der Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen haben.“ Die herausragende Stärke israelischer Unternehmen sei die Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in Produkte.

Den Stellenwert der deutsch-isrelischen Wirtschaftsbeziehungen machte Staatssekretär Hans-Joachim Otto deutlich; in diesem Jahr werde der beidseitige Handel voraussichtlich die 5-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten. Die Redner-Liste unterstrich diese wirtschaftliche Bedeutung: Yoram Ben-Zeev, Botschafter des Staates Israel in Berlin und Kuratoriumsvorsitzender, Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Michael Federmann, Präsident der Israelisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer und Vizepräsident der D-I-W, Gitta Connemann, stellvertretende Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag, Rainer Brüderle, FDP-Fraktionsvorsitzender und langjähriges Kuratoriumsmitglied der D-I-W und Reinhold Robbe, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ergriffen das Wort.

Israels Botschafter in Deutschland Yoram Ben-Zeev zeigt sich erfreut über die neue Präsidentin. (© Matthias Hinrichsen)

Israels Botschafter in Deutschland Yoram Ben-Zeev zeigt sich erfreut über die neue Präsidentin. (© Matthias Hinrichsen)

Yoram Ben-Zeev betonte die „Freiheit des Geistes“, der in Israel herrsche und das wichtigste Kapitel des Staates und damit Basis für dessen erfolgreiche Wirtschaft sei. Deutschland spiele eine bedeutende Rolle bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, aber es sei auch wichtig, wer an der Spitze einer verbindenden Organisation wie der D-I-W stehe. Horst Teltschik sei in beiden Ländern eine Ikone. Für dessen Nachfolgerin, davon ist Ben-Zeev überzeugt, sei diese Aufgabe eine Missionund er sei froh, sie an der Seite Israels zu wissen.

Als quasi ewige Erinnerung und Dank für den scheidenden Teltschik pflanzten D-I-W-Mitarbeiter 180 Bäume im „Wald der Deutschen Länder“ in Israel. D-I-W-Geschäftsführer Grisha Alroi-Arloser überreichte eine entsprechende Urkunde des Jüdischen Nationalfonds Keren Kayemeth.

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