Wertvolles Arganöl soll in Israel produziert werden
|

Wertvolles Arganöl soll in Israel produziert werden

Arganbäume sollen jetzt auch in Israel vermehrt in der Wüstenregion angebaut werden. (© Luc Viator/Wikipedia

Arganbäume sollen jetzt auch in Israel vermehrt in der Wüstenregion angebaut werden. (© Luc Viator/WikipediaArganier plantation Maroc EssaouiraCC BY-SA 3.0)

MITZPE RAMON (im) – Arganöl wird wahrscheinlich den wenigsten bekannt sein. Dabei handelt es sich um eins der wertvollsten Speise- und Kosmetiköle weltweit. Alleiniger Produzent ist Marokko, mit einer Plantagenkapazität von geschätzten 50 Millionen Bäumen. Israelische Landwirte sind seit 20 Jahren bemüht, den Arganbaum auch in dem jüdischen Staat anzubauen und das kostbare Öl selbst zu produzieren, nun soll der Durchbruch erfolgen.

Dazu sollen Plantagen die nötigen Früchte bringen, die bislang in der Masse aus Marokko importiert werden. Die gelben Früchte müssen vom Fruchtfleisch befreit werden, die darin liegenden Nüsse werden aufgebrochen und aus dem Samen das Öl gepresst. In früheren Jahren war es in Marokko üblich, Ziege unter den Arganbäumen weiden zu lassen; die Tiere fraßen die Früchte und schieden auf natürliche Weise die unverdaubaren Nüsse wieder aus, die dann ihrerseits gereinigt und weiterverarbeitet wurden.

Dieses ist heute weniger üblich. Berberfrauen entfernen das Fruchtfleisch in mühevoller Handarbeit, brechen die Schalen auf und ringen den später leicht angerösteten Mandeln in mühevoller Handpressung das wertvolle Öl ab. Mit dieser Tätigkeit ermöglichen sie ihren bäuerlichen Kleinfamilien eine geregelte Einkommensquelle. Um einen Liter Arganöl zu erhalten, wird die Ernte von vier bis fünf Bäumen benötigt, was einer Menge von 30 Kilogramm Früchten entspricht.

Die Kerne liefern ein Öl mit stark nussigem Geschmack und werden von Feinschmeckern weltweit hoch geschätzt. Als besonders gesundheitsfördernd wird das Verhältnis von ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren im Verhältnis von 4:1 bis 5:1 angesehen. Der Preis für eine Flasche mit 250 ml Arganöl liegt bei rund 20 Euro. Das Arganöl wird auch sehr gerne als Bestandteil hochwertiger kosmetischer Pflegeprodukte verwendet.

Israel möchte diesen Wirtschaftszweig erheblich ausbauen und hat dafür 20 Jahre Forschung investesiert. In dieser Zeit wurden original aus Marokko stammende Bäume angepflanzt und die ertragreichesten vermehrt. Rund 20.000 Bäume gedeihen bereits im Jordantal, in der Nähe von Mitzpe Ramon, in der Arava und im Grenzland zu Ägypten. Professor Elaine Solowey vom Arava Institute for Environmental Studies hat selbst 1.000 Bäume in den Institutsanlagen zu wissenschaftlichen Zwecken. Der Ertrag der israelischen Bäume beläuft sich auf die achtfache Menge der marokkanischen, weil die israelischen Bäume per Tropfenbewässerung erheblich besser versorgt werden. Dafür entstehen allerdings auch hohe Kosten, die bei den wild wachsenden Arganbäumen in Marokko nicht anfallen.

Dennoch möchte Solowey in den nächsten fünf Jahren ein relativ preisgünstiges kaltgepresstes Bio-Arganöl anbieten können. Bis dahin werden die Preise weiter hoch bleiben. Die Produktionsreste des industriell gefertigten israelischen Öls könnten als Viehfutter und Brennstoff verwendet werden, der pastöse Ölkuchen als Zusatz zu Energieriegeln. Die Berber bereiten aus dem Ölkuchen einen Brotaufstrich ähnlich der Erdnussbutter, genannt „Amalou“.

Rezept für die Herstellung von Amalou
225 Gramm geröstete Mandeln
1/2 Tasse Arganöl
1/4 Tasse Honig
Mandeln un Arganöl in einer Küchenmaschine oder mit einem Mörser zerkleinern, danach Honig zugeben. Die Mengen der Zutaten können je nach Geschmack variiert werden. Das Amalou in einem geschlossenen Behälter bei Raumtemperatur aufbewahren.

Startseite