Purim-Feiern am 19. und 20. März
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Purim-Feiern am 19. und 20. März

In aller Welt feiern Juden das Purim-Fest nach dem Sonnenuntergang am 19. März bis zum Sonnenuntergang am nächsten Tag, nur in Jerusalem und einigen weiteren Städten Israels wird einen Tag später gefeiert. Purim ist ein Freudenfest, dessen Grundlage im Buch Ester in der Bibel beschrieben wird. In Kapitel 3, Vers 8 wird beschrieben, wie der persische Großvisier Haman auf hinterlistige Weise das israelische Volk ermorden lassen wollte. Dem Mut von Königin Esther ist es zu verdanken, dass dieses Vorhaben vereitelt werden konnte und der Anstifter letzlich selbst den Tod fand.

Zu diesem Anlass verkleiden sich die Kinder wie an Karneval und drücken so ihre Freude über den Sieg über diesen antisemitischen Feind. Während der Jahrhunderte haben sich die Feierlichkeiten über die wundersame Rettung als ein Sieg über die antisemitische Tyrannei etabliert. Purim ist zwar kein gesetzlicher Feiertag, doch haben viele Geschäfte, öffentliche Einrichtungen und die die Schulen geschlossen, Busse und Bahnen fahren aber wie gewohnt.

Am Donnerstag, den 17. März wird gefastet, wie es das Volk von Königin Esther tat (Buch Esther 4,16). Das Fasten endet vor dem Sonnenaufgang des folgenden Tages. Spezielle Gebete und Schriften werden gelesen und sind Bestandteil des Gottesdienstes in den Synagogen. Normalerweise wird einen Tag vor Purim gefastet, doch in diesem Jahr fällt dieser Tag auf einen Schabbat und wird dadurch um einen Tag vorverlegt.

Nach Sonnenuntergang am Abend des 19. März werden Festtagsgebete gesprochen und das Buch Esther laut vorgelesen. Die Kinder kostümieren sich und gehen auch so in die Synagoge. Während aus dem Buch Esther vorgelesen wird, bekunden die Anwesenden traditionell jedesmal beim Wort Haman ihren Unmut über diese Person durch entsprechende Laute; dafür können auch spezielle Geräuschemacher eingesetzt werden. Das Buch Esther wird ebenfalls am Morgen des 20. März gelesen.

Gemäß dem Buch Esther 9,22 werden Geschenke mit Nahrungsmitteln gegenseitig übergeben. Die Armen erhalten eine Sondergabe, um bei einem festlichen Essen abends feiern zu können. Auch werden gegen Abend Sammlungen für soziale Zwecke durchgeführt und Nachbarn besucht. Als Essensgeschenk dienen dabei der Purimkorb wie oben abgebildet mit der Spezialität Hamantaschen. Dieser Ausdruck wird genau so auch im Jiddischen verwendet. Die mit Früchten gefüllten dreieckigen Teigtaschen heißen auf Hebräisch „Oznei Haman“, was so viel wie Ohren Hamans bedeutet.

Purim wird auch gerne in Gesellschaft gefeiert, teilweise mit Parade. Die berühmtesten finden in der Amüsiermetropole Tel Aviv statt. Darüber hinaus veranstalten viele Synagogen, Schulen, Kindergarten und Städte Purim-Feiern.

In Jerusalem wird erst an Shusham Purim, dem Tag nach dem eigentlichen Purim, der in aller Welt begangen wird, gefeiert. Genauso sind auch sämtliche Aktionen wie das Fasten um einen Tag nach hinten verschoben. Der Grund ist, dass den Juden in Susa (Persien) ein zusätzlicher Tag gegeben wurde, um sich gegen ihre Feinde zu verteidigen. Wie im Buch Esther 9,16-19 erwähnt, lebten die Juden damals in Städten, die von Stadtmauern umgeben waren. In diesen Städten wird Shushan Purim gefeiert. In Städten, wo die Zuordnung zweifelhaft ist, wird an beiden Tagen gefeiert.

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