„Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern!“
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„Juden & Muslime. So nah. Und doch so fern!“

Die ersten zwei von vier Teilen einer Dokumentation auf Arte. (© Jean-Jacques Prunès/Arte)

Die ersten zwei von vier Teilen einer Dokumentation auf Arte. (© Jean-Jacques Prunès/Arte)

22.10.2013 – 22.00 Uhr – Arte: Die Reihe beleuchtet die Beziehung von Juden und Muslimen in den vergangenen 1.400 Jahren: von der Entstehung des Islams auf der arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert n. Chr. über die Mauren in Andalusien, den Maghreb, das Osmanische Reich und die Geschichte Jerusalems bis zur Zweiten Intifada.

Gründen, beginnen: 610-721 (1. Teil um 22.00 Uhr)
Zu Beginn des 7. Jahrhunderts erfolgte die Geburt einer neuen monotheistischen Religion, die des Islams. Innerhalb eines Jahrhunderts brachte die junge Religion ein Gebiet von Persien bis Spanien unter ihren Einfluss, war sie doch auch mit einem weltlichen Machtanspruch verbunden. Was bedeutete diese Verbreitung für die Millionen Nicht-Muslime, die in diesem riesigen Reich lebten? Die meisten Polytheisten konvertierten zum Islam, die Völker des Buchs – Juden und Christen also – erhielten den Status von „dhimmi“, der sie gegenüber den Moslems je nach Ort und Epoche unterschiedlich stark schlechter stellte. Doch sie waren frei, ihre Religion weiter auszuüben.

Miteinander leben: 721-1789 (2. Teil um 22.55 Uhr)
Bis ins 15. Jahrhundert hinein wächst die Macht der Moslems rund um das Mittelmeer. Erst im Jahr 1492, dem gleichen Jahr, in dem Kolumbus Amerika entdeckt, ist die muslimische Herrschaft in Spanien beendet.
Im indo-europäischen Raum und rund um das Mittelmeer wird der Islam im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit zur vorherrschenden Religion. Juden und Christen bilden in diesen Regionen zwei Minderheiten, die beide dasselbe Ziel verfolgen: sich innerhalb des Reichs den bestmöglichen Status anzueignen. Es kommt dabei ebenso zu einem kulturellen Austausch – von dem das Haus der Weisheit in Bagdad zeugt – wie zu tragische Episoden, so zum Beispiel der Zwangskonvertierung der Juden und Christen in Andalusien durch die Almohaden im 12. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert werden dann im Zuge der Reconquista Juden und Moslems aus Spanien vertrieben. Damit enden die Existenz von al-Andalus und die Herrschaft des Islam auf der iberischen Halbinsel.

(Text + Bild: Arte)

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