Ton in Ton – Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933
|

Ton in Ton – Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933

Hanna Charag-Zuntz, Stuttgart, 1936. Hanna Charag-Zuntz (1915-2007) war Lehrling bei Siegfried Möller in Kupfermühle. 1940 gelang ihr die Flucht nach Palästina. (Jüdisches Museum Berlin / © Familiensammlung

Hanna Charag-Zuntz, Stuttgart, 1936.
Hanna Charag-Zuntz (1915-2007) war Lehrling bei Siegfried Möller in Kupfermühle. 1940 gelang ihr die Flucht nach Palästina.
(Jüdisches Museum Berlin / © Familiensammlung

BERLIN (jm) – Vom 10. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014 zeigt das Jüdische Museum Berlin die Ausstellung „Ton in Ton – Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933“. Sie stellt die Lebenswege vier talentierter jüdischer Keramik-Designerinnen in den Mittelpunkt, stellt ihre Arbeiten vor und untersucht den Einfluss deutscher Keramik-Traditionen im neu gegründeten Staat Israel.

Die Kölnerin Margarete Heymann-Loebenstein (1899-1990) gründete 1923 die erfolgreichen »Haël-Werkstätten für künstlerische Keramik« in Velten, etwa 40 km nördlich von Berlin. Nachdem die Nationalsozialisten Margarete Heymann-Loebenstein 1933 »staatsfeindlicher Umtriebe« bezichtigt hatten, verkaufte sie ihre Keramikwerkstatt weit unter Wert an ein NSDAP-Mitglied. 1936 verließ Margarete Heymann-Loebenstein ihre deutsche Heimat.

Die Ausstellung folgt ihr nach England. Dort versuchte sie mit neuen Keramikprodukten unter dem Namen »Greta-Pottery« künstlerisch wieder Fuß zu fassen. Die Berlinerin Hedwig Grossmann (1902-1988), die Hamburgerin Hanna Charag-Zuntz (1915-2007) und Eva Samuel (1904-1984) aus Essen gelten als Gründerinnen der modernen israelischen Keramikkunst.

Teetasse aus dem Teeservice Dec.75 von Margarete Heymann-Loebenstein-Marks ( © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März)

Teetasse aus dem Teeservice Dec.75 von Margarete Heymann-Loebenstein-Marks ( © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März)

Die Künstlerinnen emigrierten aus ideologischen Gründen nach Palästina und ohne die Aussicht auf eine wirkliche Alternative zu haben – aufnahmebereite Exilländer gab es nur noch wenige. Ausgebildet in Deutschland, brachten sie hohe technische Fertigkeiten mit. Als Flüchtlinge und Pioniere entwickelten sie neue Traditionen der Keramikkunst in Palästina und Israel.

Besucherinformationen
Jüdisches Museum Berlin
„Ton in Ton – Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933“
Lindenstr. 9, 10969 Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)
Mo 10.00-22.00 Uhr, Di-So 10.00-20.00 Uhr
10. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014

>>> Website Jüdisches Museum Berlin

Startseite