Vertonungen von Else-Lasker-Schüler-Gedichten
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Vertonungen von Else-Lasker-Schüler-Gedichten

Die Sopranistin Michal Shamir präsentiert mit Amir Katz die vertonten Gedichte. (Foto: Michal Shamir)

Die Sopranistin Michal Shamir präsentiert mit Amir Katz die vertonten Gedichte. (Foto: Michal Shamir)

BERLIN (im) – Auf Einladung der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft präsentieren am Sonntag, 6. Februar 2011, Michal Shamir (Sopran) und Amir Katz (Piano) in deutscher Erstaufführung Vertonungen von Else-Lasker-Schüler-Gedichten im Hotel Savoy in Berlin. Komponiert wurden die Gedichte von Wilhelm Rettich, der mit der Dichterin befreundet war. Die Partitur ist eher zufällig im ELS-Archiv in der Nationalbibliothek Jerusalem entdeckt worden.

Die Sopranistin Michal Shamir, geb. in Tel Aviv, sang an führenden Opernhäusern (Hamburgische Staatsoper, Deutsche Oper Berlin, Volksoper Wien, Genua, Straßburg u.a.). Sie trat auf mit dem San Francisco Symphony Orchestra, den Philharmonischen Orchestern Israels und Finnlands, interpretierte Kompositionen von Aribert Reimann, Krzystof Penderecki u. Witold Lutoslawski. Den ELS-Zyklus von Rettich hat sie mit dem Pianisten Vag Papian auf einer CD eingespielt (Gideon Boss Musikproduktion, Remscheid).

Amir Katz, geb. 1973 in Israel, gewann internationale Wettbewerbe und gab Konzerte mit internationalen Orchestern (u.a. Israel Philharmonic Orchestra, Münchner Philharmoniker) für Funk und Fernsehen. Er arbeitete mit Dirigenten wie Michail Jurowski, José Serebrier, Lawrence Foster und Zubin Mehtha zusammen und er veröffentlichte folgende CDs: Schumanns „Kreisleriana“ und „Davidsbündlertänze“, Felix Mendelssohns „Lieder ohne Worte“, Schuberts Sonaten D845 und D958 und Chopins 21 Nocturnes.

Der Komponist Wilhelm Rettich, wurde 1892 in Leipzig geboren und starb 1988 in Sinzheim. Wegen des gegen ihn als Juden und Pazifisten verhängten Berufsverbots emigrierte er aus Hitler-Deutschland in die Niederlande. Nach dem Überfall der deutschen Truppen arbeitete er noch als Privatmusiklehrer und gab Hauskonzerte. Ab 1942 lebte er im Untergrund. Er komponierte Sinfonien, eine Oper („König Tod“), ein Violin-Konzert, (Synagogen-) Kantaten, Werke für Symphonieorchester, viele Lieder und Chöre.

„Else Lasker-Schüler. Die Bilder“ lautet außerdem der Titel der Ausstellung, die parallel zu dem Konzert, vom 21. Januar bis 1. Mai 2011, im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin gezeigt wird. Viele ihrer Zeichnungen sind 1937 aus der Berliner Nationalgalerie als „entartet“ entfernt und ins Ausland verkauft worden. Im Rahmen dieser Ausstellung sind jedoch auch 16 Originale aus dem Besitz der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft zu sehen. Es handelt sich dabei um die größte Einzelsammlung außerhalb Israels.

Veranstaltungsdaten Konzert
Datum: 6. Februar 2011, 16.00 Uhr (Sonntag)
Ort: Hotel Savoy, Fasanenstr. 9-10, 10623 Berlin
Else-Lasker-Schüler-Zyklus, Op. 26A von Wilhelm Rettich, mit Michal Shamir (Sopran) und Amir Katz (Piano)

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