13. Jerusalem Jewish Film Festival
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13. Jerusalem Jewish Film Festival

13th Jerusalem Jewish Film Festival

Filmplakat zum 13. Jerusalem Jewish Film Festival.

JERUSALEM (im) – Vom 17. bis 23. Dezember findet in Jerusalem das 13. Jerusalem Jewish Film Festival statt, das seit 1999 jährlich veranstaltet wird. Mehr als 50 Filme werden gezeigt, viele natürlich aus Israel, aber auch vier aus Deutschland: Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme und avantgardistische. Sie alle befassen sich mit dem jüdischen Glauben, der Umsetzung, Geschichte und Kultur, aber auch mit der Musik, dem Holocaust und dem Leben in Israel sowie in der Diaspora.

Neben einem festlichen Auftakt erwarten den Besucher Live-Performances und Premieren, begleitet von diversen Empfängen. In der jährlichen Auswahl stehen klassische Filme und Retrospektiven, verbunden mit einem besonderen Augenmerk auf das jüdische Leben. Das Festival hat sich im Laufe der Jahre zu einem lokalen Anziehungspunkt entwickelt, das auch Nicht-Kinogänger anspricht. Folgende deutschen Filme erwarten Sie:

Um einer Verurteilung und Abschiebung zu entgehen, sieht sich Ali genötigt, die Nähe seines vermeintlichen Feindes zu suchen. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Um einer Verurteilung und Abschiebung zu entgehen, sieht sich Ali genötigt, die Nähe seines vermeintlichen Feindes zu suchen. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Kaddisch für einen Freund (engl. Titel: Kaddish for a Friend)
(Deutschland 2011, Drama, 93 Min., Deut./Russ./Arab., engl. UT)
Regie: Leo Khasin
Samstag, 17. Dezember 2011, 19.00 Uhr, Cinematheque 2
Inhalt: Der russische Jude und Weltkriegsveteran Alexander (Ryszard Ronczewski) lebt in seiner Berliner Wohnung mit all seinen Erinnerungen aus der vergangenen Zeit und will partout nicht ins Altersheim. Sein palästinensischer Nachbar, der nach Berlin zugezogene 14-jährige Ali (Neil Belakhdar), sucht die Anerkennung seiner arabischen Altersgenossen im Viertel. Als Mutprobe muss Ali in die Wohnung von Alexander einbrechen. Die Situation eskaliert, die Jugendlichen verwüsten die Wohnung des jüdischen Erzfeindes und nur Ali wird von Alexander erkannt und angezeigt. Ali und seiner Familie droht die Abschiebung. Doch unter einer Bedingung will Alexander die Anzeige zurückziehen: Ali soll ihm helfen, seine Wohnung komplett zu renovieren. Aufeinander angewiesen, wandeln sich im Verlauf der gemeinsamen Arbeit anfängliche Distanz und Ablehnung der beiden in Interesse, Anerkennung und Toleranz bis hin zu einer ehrlichen Freundschaft. Als Alexander sein Versprechen nicht halten kann, Alis Gerichtsverhandlung zu verhindern, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Der junge Tomasz Limanowski (Mateusz Damiecki) rettet seiner Geliebten Hannah Silberstein (Alice Dwyer) mit einer riskanten Flucht aus einem deutschen KZ das Leben. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Der junge Tomasz Limanowski (Mateusz Damiecki) rettet seiner Geliebten Hannah Silberstein (Alice Dwyer) mit einer riskanten Flucht aus einem deutschen KZ das Leben. (Filmausschnitt)

Die verlorene Zeit (engl. Titel: „Remembrance“)
(Deutschland 2011, Drama, 105 Min., Deutsch, englische UT)
Regie: Anna Justice
Samstag, 17. Dezember 2011, 21.00 Uhr, Cinematheque 2
Dienstag, 20. Dezember 2011, 21.00 Uhr, Cinematheque 2
Inhalt: Inspiriert von wahren Ereignissen, erzählt Die verlorene Zeit von einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte zweier zerrissener Schicksale, die ihren Anfang 1944 in Polen nimmt. Der junge Tomasz Limanowski (Mateusz Damiecki) rettet seiner Geliebten Hannah Silberstein (Alice Dwyer) mit einer riskanten Flucht aus einem deutschen KZ das Leben. Doch im Chaos der letzten Kriegstage werden sie gewaltsam voneinander getrennt und sind überzeugt, der andere sei ums Leben gekommen. Über dreißig Jahre später erfährt die inzwischen in New York und gut situiert lebende Hannah ganz zufällig von der Möglichkeit, dass Tomasz noch am Leben sein könnte. Verborgene Gefühle über diese lang verdrängte Liebe kommen zum Vorschein. Sie kontaktiert den internationalen Suchdienst vom Roten Kreuz und beginnt erneut nach Tomasz zu suchen.

Zwiebelfische nennen Schriftsetzer einzelne Lettern, die sich in ein falsches Fach des Setzkastens verirrt haben. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Zwiebelfische nennen Schriftsetzer einzelne Lettern, die sich in ein falsches Fach des Setzkastens verirrt haben. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Zwiebelfische* Jimmy Ernst, Glückstadt – New York
(Deutschland 2010, Dokumentarfilm, 58 Min., Deut., engl. UT )
Regie: Christian Bau / Arthur Dieckhoff
Samstag, 17. Dezember 2011, 21.30 Uhr, Cinematheque 4
Montag, 19. Dezember 2011, 21.00 Uhr, Cinematheque 4
Inhalt: Die Druckerei Augustin, 1632 in Glückstadt an der Elbe gegründet, spezialisierte sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Druck „fremder Sprachen“ – u.a. Chinesisch, Armenisch, Pehlewi aber auch Sanskrit, Runen oder Keilschrift – und wurde dadurch in Fachkreisen weltberühmt. Im Jahr 1935 findet Jimmy Ernst Unterschlupf in der Druckerei. Er ist der Sohn des Malers Max Ernst und der jüdischen Kunsthistorikerin Lou Straus, die zu der Zeit schon auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus in Paris leben. Trotz massiver Anfeindungen nehmen die Augustins den 15-Jährigen als Schriftsetzerlehrling bei sich auf. Und nur dank ihrer Hilfe kann Jimmy 1938 in die USA auswandern, wo er bis zu seinem Tod als Künstler lebt. Der Dokumentarfilm schildert Jimmy Ernst´ Zeit in Glückstadt. Er nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, in die abenteuerliche Geschichte seiner Familie und die der seit den 70ern stillgelegten Druckerei Augustin und erweckt die alten Schriftzeichen zu neuem Leben.

Sandro (Gerdy Zint) und Marisa (Alina Levshin) sind unzertrennlich. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Sandro (Gerdy Zint) und Marisa (Alina Levshin) sind unzertrennlich. (© Jerusalem Jewish Film Festival)

Kriegerin (engl. Titel: „Combat Girls“)
(Deutschland 2011, 103 Min. Deutsch, englische UT)
Regie: David Falko Wnendt
Montag, 19. Dezember 2011, 21.30 Uhr, Cinematheque 2
Freitag, 23. Dezember 2011, 15.00 Uhr, Cinematheque 2
Inhalt: Marisa (Alina Levshin) ist jung, weiblich und rechtsradikal. Sie ist Teil der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Schwarze, Politiker, Juden und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld. Sie sind schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. Doch in diesem Sommer wird sich alles ändern. Marisa bekommt Konkurrenz in der Clique. Das neue Mädchen Svenja (Jella Haase) geht ihr gehörig auf die Nerven. Dann gerät Marisa mit zwei jungen Asylbewerbern aneinander, die hier in der Provinz gestrandet sind. Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen. Damit löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles auf den Kopf stellt. Während Svenja immer tiefer in die rechte Szene rutscht, gerät Marisas Weltbild ins Wanken. Sie beginnt sich zu ändern, doch der Weg raus wird härter als sie ahnt.

Veranstaltungsdaten
13. Jerusalem Jewish Film Festival
17.-23. Dezember 2011
Jerusalem Cinematheque
Karten unter +972-2-5664333
>>> Website Film Festival

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