Festung und Badehaus südlich von Tel Aviv freigelegt
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Festung und Badehaus südlich von Tel Aviv freigelegt

Die Landzunge mit der Meeresfestung und den deutlich erkennbaren Grabungsbereichen. (Foto: Skyview, © Yavneh-Yam Archaeological Project)

Die Landzunge mit der Meeresfestung und den deutlich erkennbaren Grabungsbereichen. (Foto: Skyview, © Yavneh-Yam Archaeological Project)

YAVNEH-YAM (im) – Bei Ausgrabungen im Gebiet der einst bedeutenden Hafenstadt Yavneh-Yam 20 Kilometer südlich von Tel Aviv-Jaffa sind Überreste einer Festung und eines Badehauses freigelegt worden. Die Bauten werden auf die frühe islamische Periode zwischen dem achten und zwölften Jahrhundert n.Chr./n.d.Z. datiert, teilte Prof. Moshe Fischer vom Archäologischen Institut der Universität Tel Aviv mit.

Während der archäologischen Ausgrabungen, die vor einigen Tagen endete, entdeckten Forscher die Überreste einer Festung und eines Badehaus von der frühen islamischen Periode (8.-12. Jhdt. n.Chr./n.d.Z.). Yavneh-Yam liegt zwischen Tel Aviv-Jaffa und Ashdod an der südlichen Mittelmeerküste Israels. Der Ort war von der Bronzezeit (ca. 1500 v.Chr.) bis ins Mittelalter ohne Unterbrechung ein wichtiger Hafen für das Hinterland.

Rechts sind Überreste eines Turms und einiger Wände sichtbar, links das Bad mit Fragmenten der Säulen und der hypokaustische Heizung. (Foto: Skyview, © Yavneh-Yam Archaeological Project)

Rechts sind Überreste eines Turms und einiger Wände sichtbar, links das Bad mit Fragmenten der Säulen und der hypokaustische Heizung. (Foto: Skyview, © Yavneh-Yam Archaeological Project)

Professor Moshe Fischer vom Archäologischen Institut der Universität Tel Aviv leitet das Ausgrabungsprojekt zusammen mit Itamar Taxel. Es ist die neunte Ausgrabung seit Beginn im Jahr 1992. In dieser Zeit seien viele Bereiche freigelegt worden wie öffentliche Gebäude, Badehäuser, Villen, Werkstätten und Lagerräume. Aus der byzantinischen Zeit wurden atemberaubende Mosaike gelegt, andere Funde belegen die Zerstörung zu hasmonäischer Zeit (165 v.Chr.-6 n.Chr.).

Das Caldarium (warmer Wasser- und Luftraum) des Bads. Die Säulen vom oberen Boden und die Badekübel sind sichtbar. (Foto: Pasha Shrago, © Yavneh-Yam Archaeological Project)

Das Caldarium (warmer Wasser- und Luftraum) des Bads. Die Säulen vom oberen Boden und die Badekübel sind sichtbar. (Foto: Pasha Shrago, © Yavneh-Yam Archaeological Project)

Während der diesjährigen Ausgrabungen ging es um die gründliche Untersuchung einer Landzunge, die nach arabischer Tradition als “Minat Rubin” (Reuven’s Hafen) bezeichnet wird. Die Ausgrabungen haben nach Auskunft Fischers ein Befestigungssystem mit Wänden und Türmen, einschließlich des Badehauses, das römische Züge aufweist, jedoch mit integrierten islamischen Elementen, ans Tageslicht befördert. Dort exisitierte auch eine mit Dampf betriebene Fußbodenheizung (hypokaustische Heizung)- so wie sie beispielsweise auch in Bet She’an bei Ausgrabungen entdeckt wurde. Nach derzeitigen Erkenntnissen handelt es sich bei diesem Badehaus um das Einzige innerhalb einer einstmals militärischen Anlage. Die jetzigen Ausgrabungen werden Teil des neu entstehenden Nationalparks Palmachim werden.

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