Der etwas andere Wanderweg
Der Wanderweg im Yehudia Nationalpark führt mitten durch einen See. (Foto: Matthias Hinrichsen)
YEHUDIA NATIONALPARK (im) – „Das ist der Wahnsinn!“, sagt einer der Jungs aus der deutschen Reisegruppe, als er sich der Leiter nähert, die ziemlich schräg zwölf Meter in die Tiefe führt und dann in einem See endet. Was bei den Einheimischen als ultimatives Natur-Trekking gilt, ist für Ausländer ein immer noch Geheimtipp. Der Wanderweg im Yehudia-Tal führt durch einen See. Und wer nicht schwimmen kann wie die streng-orthodoxen Juden, der nimmt sich einen Schwimmreifen mit. Irgendwann gelangt er dann ans rettende Ufer und andere sind dabei gerne behilflich.
Trekking – oder auf Deutsch Wandern – kann in Israel schon aufgrund der außergewöhnlichen Temperaturen im Sommer eine besondere Herausforderung sein. Im Yehudia Nationalpark im Nordosten Israels erwartet den Besucher zudem mehr als ein gemütliches Schlendern. Gemütlich fängt es an – bis der Abstieg ins Tal beginnt. Dort nämlich warten keine gewöhnlichen Wanderwege auf den Tour-isten, sondern vielmehr sind nur noch Wegmarkierungen an und auf bis zu drei Meter großen Felsbrocken gepinselt. Ein ständiges Auf und Ab, und das im Sommer bei locker 35 Grad Celsius im Schatten. Der ist aber nur selten vorhanden, also gilt es, eine Kopfbedeckung aufzusetzen und diese von Zeit zu Zeit mit Wasser zu tränken. Dennoch ist die Hitze für einen Westeuropäer normalerweise kein Problem, nur ganz selten gibt es Kreislaufbeschwerden – dann hatten die Betroffenen meistens zu wenig getrunken.
Die Israelis laufen hier teilweise mit Badelatschen herum, uns Westeuropäern ist es nicht angeraten. Denn bei diesen Wegverhältnissen knickt man schon mal schnell um und eine Rettungsaktion aus diesem zerklüfteten Tal ist sicher nicht ganz unkompliziert. Die beste Empfehlung also sind Wanderschuhe, die das Fußgelenk schützen und sicheren Tritt gewährleisten.
