Hebräische Domains frei verfügbar
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Hebräische Domains frei verfügbar

Hebräisches Alphabet. (© rjkjediarchives.wikispaces.com CC BY-SA 3.0)

Hebräisches Alphabet. (© www.israelmagazin.de)


JERUSALEM (im) – Ab kommenden Sonntag, 26. Dezember 2010, können ab 14.00 Uhr Ortszeit Domains in hebräischer Sprache von sämtlichen Interessierten nach Verfügbarkeit registriert werden. Bislang war dieses nur Rechteinhabern wie Unternehmen, staatlichen Einrichtungen, eingetragene Organisationen oder Antragstellern mit direktem Bezug zur Domain möglich. Die Endung bleibt jedoch vorerst „il“, also die Schreibweise in lateinischen Buchstaben.

„Die hebräischen Domain-Namen werden jener Öffentlichkeit den Internetzugang erleichtern, die bislang womöglich wegen des nötigen Gebrauchs des lateinischen Alphabets davor zurückgeschreckt ist, online zu gehen“, so der Vizepräsident der Israel Internet Association (IIA), Doron Shikmoni nach Angaben des Internetportals Globes.

>>> zum erweiterten hebräischen Alphabet

Seit der Einführung des Internet wurden ausschließlich lateinische Buchstaben verwendet. Die Einführung vollständig internationalisierter Domain-Namen (IDN) bedurfte einer internationalen Genehmigung, die vor Kurzem den Staaten Israel, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, China mit Hong-Kong, Taiwan und Russland erteilt wurde. Die Einführung war mit technischen Anpassungsmaßnahmen verbunden, die seitens der Internet-Verwaltung ICANN Anfang Mai 2010 erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Der Vizepräsident der Israel Internet Association (IIA) Doron Shikmoni sagte: “Wir sind Teil eines globalen Prozesses, die derzeit stattfindet. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, werden zum ersten Mal  nicht-lateinische Buchstaben in der Adresse der Website einschließlich Hebräisch möglich sein.”

Domains vollständig in Landessprache verwenden zu können, hat die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) mit seinem sogenannten “IDN Fast Track Process”-Verfahren ermöglicht. Damit wurden Domains in den elf Sprachen Arabisch, Persisch, Chinesisch (vereinfacht wie traditionell), Kyrillisch, Koreanisch, Hebräisch, Japanisch, Tamilisch, Hindi sowie Griechisch erfolgreich getestet und sukzessive eingeführt.  Die ICANN wurde 1988 gegründet und ist eine nicht gewinnorientierte und gemeinnützige Gesellschaft, deren weltweite Mitglieder sich zur Aufgabe gemacht haben, das Internet sicher, stabil und international verbindend zu gestalten. Die Gesellschaft fördert den Wettbewerb, entwickelt neue Strategien und hat als koordinierende Stelle einen wichtigen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Internet.

Vorerst werden die hebräischen Internet-Adressen in erster Linie mit dem bekannten Landeskürzel “il” enden. Doch auch andere internationale Endungen wie “com” sind in Kürze verfügbar. In einem weiteren Genehmigungsverfahren soll dann auch diese Endungen in hebräischer Schrift geschrieben werden können. Endgültiges Ziel soll sein, israelische Domains gleichermaßen in lateinischer als auch in hebräischer Schrift zu erreichen.

Nach der Einführung von Internetadressen mit Umlauten wie “ä, ö, ü” sowie “ß” für den deutschen Raum gab es bei der Umsetzung einige Probleme. So konnten beispielsweise bei der Eingabe von Internetadressen mit Umlauten diese teilweise nicht gefunden worden. Eine der Ursachen war die Zeichensatz-Einstellung im Browserfenster vom Internet-Explorer, Firefox, Google Chrome und allen anderen in den erweiterten Einstellungen “UTF-8 URL senden” freigegeben werden.

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