Anselm-Kiefer-Werke im Tel Aviv Museum
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Anselm-Kiefer-Werke im Tel Aviv Museum

„Sternenfall“ (chute d’étoiles / bris des vases) von Anselm Kiefer im Grand Palais, Paris (© Fred Romero/flickrRoma – MAXXICC BY 2.0)

TEL AVIV (im) – Im neuen Museum-Gebäude „Herta und Paul Amir“ ist eine außergewöhnliche Auswahl von monumentalen Gemälden, Skulpturen, Holzschnitte und Installationen zu Themen der jüdischen Geschichte und Mystik des Künstlers Anselm Kiefer überwiegend aus dessen eigenem Bestand in einer Sonderausstellung zu sehen. Am 2. November wurde das 19.000 Quadratmeter Fläche aufweisende Museumsgebäude eröffnet, die Sonderausstellung wird bis 15. April 2012 zu sehen sein.

Gezeigt werden Shevirat Ha-Kelim (Bruch der Gefäße) mit fünf neuen Skulpturen des Künstlers, die Serie Les femmes d’Antiquité (Frauen der Antike), das sind fünf neue monumentale, Mixed-Media-Gemälde – drei aus der Sammlung Kiefers, zwei aus Privatsammlungen – drei große neue Holzschnitte, von je etwa zwei mal drei Metern Größe, eine Version der Großanlage West-Eastern Divan und eine neue Installation, die eigens für diese Ausstellung vom Künstler selbst vor Ort geschaffen hat.

Shevirat Ha-Kelim wurde von dem verstorbenen Professor Mordechai Omer, ehemaliger Direktor und Chefkurator des Tel Aviv Museums of Art mit Anselm Kiefer zusammen organisiert. Die Ausstellung wird bis 15. April 2012 im neuen architektonischen Aushängeschild, dem „Herta and Paul Amir Building“, das von Stararchitekt Preston Scott Cohen entwickelt wurde, zu sehen sein.

Das Tel Aviv Museum ist das führende israelische Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. „Anselm Kiefer zählt zu den bedeutendsten Künstlern in der Welt von heute“, sagt Mordechai Omer. Er sei einer, dessen mutige Konfrontation mit der Geschichte und den Mythen seines Heimatlandes Deutschland durch seine profunde Auseinandersetzung mit der hebräischen Bibel und jüdische Traditionen, die Kunstwelt bereichert habe.

Die Themen in den Werken Shevirat Ha-Kelim beschreiben die Geschichten von biblischen Gestalten wie Kain und Abel, Noah und Samson, der kabbalistischen Ideen der „Baum des Sephirot“ und die Zerstörung einer ehemals einheitlichen Welt. Anselm Kiefer wurde 1945 in Donaueschingen (Baden-Württemberg, Deutschland) geboren. Ab 1993 lebte und arbeitete er in der Nähe der Cevennen (Gard) in Barjac, Frankreich, seit 2007 ist er in Paris. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und Romanistik, widmete er sich ganz der Malerei zu. Er besuchte die „School of Fine Arts“ in Freiburg im Breisgau und die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei den Professoren Peter Dreher und Horst Antes, war dabei ständig in Kontakt mit Joseph Beuys.

Seine Arbeiten werden von den großen Museen in aller Welt gesammelt. Die letzten größeren Ausstellungen fanden im Modern Art Museum in Fort Worth (2005), im Musée d’art contemporain de Montréal, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, DC, und im Guggenheim Museum Bilbao (2007) statt. Eine riesige, ortsbezogene Installation von Skulpturen und Gemälden für die erste Monumenta im Grand Palais, Paris (2007) wurde Kiefer übertragen. Ebenfalls im 2007 erhielt Kiefer als erster noch lebender Künstler seit Georges Braque eine permanente Installation im Louvre. Im Jahr 2009 inszenierte er und entwarf das Bühnenbild für „Am Anfang“ (In the Beginning) an der Opéra National in Paris. Kiefers Zusammenhang mit dem jüdischen Erbe und Israel wurde im Jahr 1990 erkannt, als er den renommierten Wolf Foundation Preis für Kunst erhielt. Er nutzte die 100.000 US-Dollar Preisgeld dafür, die Ingeborg Bachmann-Stipendium für junge israelische Künstler zu fördern.

(artdaily/IsraelMagazin)

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