Der Kibbuz Shaar Hagolan (Sha’ar HaGolan) wird – gegen den allgemeinen Trend in Israel – immer noch nach sozialistischem Vorbild geführt. Das bedeutet, dass jedes Kibbuz-Mitglied seine Einkünfte bei der Kibbuz-Verwaltung abliefern muss und dafür einen Einheits-Lohn bekommt. Das ist der ursprüngliche Sinn der Kibbuz-Gemeinschaft, mit denen zu teilen, die weniger haben und Rücklagen für die Altersversorgung zu bilden. So erhalten die Rentner im Kibbuz eine Rente aus der Kibbuz-Kasse und müssen nicht mehr arbeiten. Viele aber sind noch so engagiert und körperlich fit, dass sie einige Stunden am Tag arbeiten, auch, weil sie Freude an der Kibbuz-Gemeinschaft haben. Ältere Mitglieder, die Betreuung benötigen, finden einen Platz im Altenheim des Kibbuz. Sie sind quasi die Urgesteine im Kibbuz Sha’ar Hagolan.
Der Kibbuz in der Nähe vom See Genezareth hat drei Bereiche, aus denen Einnahmen erzielt werden: Landwirtschaft, eine Schlauchfabrik und Gästebeherbung. Geschichtlich interessant sind die Ausgrabungen einer 7.500 Jahre alten neolithischen Kultur in der Nähe. Die größten Erträge werden mit der Schlauchfabrik erzielt, wobei die Landwirtschaft die Einnahmen in den ersten Jahrzehnte des Kibbuz sicherte. Die Gästebeherbergung wird zunehmend bedeutender, denn die Gästeanzahl entwickelt sich positiv. Für Israel-Besucher aus dem deutschsprachigen Raum ist dieser Kibbutz besonders interessant, weil Führungen auch auf Deutsch angeboten werden, denn Nurit Kazir, die Chefin der Unterkünfte, spricht fließend Deutsch. Zum können Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen werden, wie beispielsweise Kapernaum, Yardenit und die Brotvermehrungskirche in Tabgha.
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