Sozial, jüdisch, engagiert: Tausende Freiwillige helfen beim Mitzvah Day
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Sozial, jüdisch, engagiert: Tausende Freiwillige helfen beim Mitzvah Day

Das soziale Engagement reicht von Hilfe für Menschen bis zur Pflege der Natur, wie hier in Berlin. (© Zentralrat der Juden/Mitzvah Day)

Das soziale Engagement reicht von Hilfe für Menschen bis zur Pflege der Natur, wie hier in Berlin. (© Zentralrat der Juden/Mitzvah Day)

BERLIN (im) – Jüdische Gemeinden und Organisationen werden am Mitzvah Day, in diesem Jahr am 15. November, bundesweit für soziale Projekte arbeiten. „Wir werden gezielt Flüchtlinge unterstützen und damit die neue Willkommenskultur in Deutschland stärken“, sagt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der Leitgedanke dieser Aktion findet sich im Talmud: „Und wenn nicht jetzt, wann dann?“ Die Aktionen werden teilweise in Kooperation mit nicht-jüdischen Einrichtungen durchgeführt.

Im Judentum ist der Talmud eine der wichtigsten Schriften. Anders als in biblischen Texten bzw. der Tora, enthält der Talmud in allererster Linie Regeln, die von den gläubigen Juden im Alltag befolgt werden sollten. Und so steht das hebräische Wort „Mitzvah“ umgangssprachlich für „gute Tat“ und auch für „Gebot“, derer es im Judentum insgesamt 613 gibt. Während diese Gebote selbstverständlich das ganze Jahr gelten, soll am Mitzvah Day auf jüdische Werte, Traditionen und Bräuche noch einmal ganz besonders hingewiesen werden.

Ohnehin fordern ein Großteil der jüdischen Gebote zum sozialen Handeln, zur Nächstenliebe und zur guten Tat auf. Und dazu gehören auch „Tzedek“ (Gerechtigkeit), „Tikkun Olam“ (Verbesserung bzw. Reparatur der Welt) und natürlich Gemilut Chassadim (Hilfe ohne Eigennutz). Auf eben jenen jüdischen Werten basiert der Mitzvah Day, bleibt aber dabei offen für alle Interessierten. Jeder ist daher eingeladen, mitzumachen und sich einzubringen.

So wird es am kommenden Sonntag nicht nur soziale Projekte rund um das Flüchtlingsthema geben. Auch sind unter anderem Aktionen mit Senioren, behinderten Menschen und Umweltprojekte geplant.

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