„Meine Tochter Anne Frank“
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„Meine Tochter Anne Frank“

Das Tagebuch der Anne Frank ist vermutlich das bekannteste Zeugnis aus dem Alltag jüdischer Verfolgter im Nationalsozialismus, millionenfach gelesen und bis heute Schullektüre in vielen Ländern. (© ARD)

Das Tagebuch der Anne Frank ist vermutlich das bekannteste Zeugnis aus dem Alltag jüdischer Verfolgter im Nationalsozialismus, millionenfach gelesen und bis heute Schullektüre in vielen Ländern. (© ARD)

4.1.16, 22.40 Uhr, WDR – Das Tagebuch der Anne Frank ist vermutlich das bekannteste Zeugnis aus dem Alltag jüdischer Verfolgter im Nationalsozialismus, millionenfach gelesen und bis heute Schullektüre in vielen Ländern. Anne Frank, das Mädchen aus Frankfurt, beschreibt darin ihr Leben im Versteck im Amsterdamer „Hinterhaus“, eingesperrt zusammen mit den Eltern und der älteren Schwester Margot sowie einigen befreundeten anderen Juden – immer in der Gefahr, entdeckt und deportiert zu werden. Tatsächlich wurden die Bewohner des Amsterdamer „Hinterhauses“ im Sommer 1944 nach mehr als zwei Jahren im Versteck verraten und deportiert – Annes Vater Otto Frank hat als Einziger überlebt.

Als Erster liest er Annes Tagebuch nach ihrem Tod, und vor seinem inneren Auge entsteht das Leben im Hinterhaus neu. Er lernt die geheimsten Gedanken und Sehnsüchte seiner jüngeren Tochter kennen, ihre Träume von Liebe, Freiheit und einem Leben nach dem Versteck. Aus ihrem Tagebuch sprechen Mut und Zuversicht in einer schrecklichen Zeit, aber auch der freche und schonungslose Blick einer Heranwachsenden auf ihre Familie und ihre Umwelt.

In Otto Franks Erinnerung entsteht mit Annes Hilfe das Leben der beiden versteckten Familien van Pels und Frank im Hinterhaus neu – die gemeinsamen Gespräche, das gemeinsame Essen und das bedingungslose Zusammenrücken in der Not. (© ARD)

In Otto Franks Erinnerung entsteht mit Annes Hilfe das Leben der beiden versteckten Familien van Pels und Frank im Hinterhaus neu – die gemeinsamen Gespräche, das gemeinsame Essen und das bedingungslose Zusammenrücken in der Not. (© ARD)

In seinem Dokudrama, der ersten großen deutschen Verfilmung der Lebensgeschichte von Anne Frank, stellt Regisseur Raymond Ley die Beziehung von Vater und Tochter in den Mittelpunkt. Er macht den Alltag im „Hinterhaus“ durch Spielfilmszenen lebendig, die sich eng an die Vorlage des Tagebuches halten. Dazu treten Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die sich an Anne Frank aus der Zeit vor dem Versteck erinnern, sowie Archivmaterial und bisher unveröffentlichte Fotos der Familie Frank. Der Film folgt Annes Schicksal von der glücklichen Kindheit in Frankfurt über das Versteck im Hinterhaus in Amsterdam bis zu ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Die Schauspielerin Mala Emde hat für ihre Darstellung der Anne Frank den Nachwuchspreis des Bayerischen Fernsehpreises 2015 erhalten.

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